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IBM und Dell gewinnen im schrumpfenden Server-Markt

25.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Laut aktuellen Zahlen von Gartner ging der weltweite Server-Markt im vergangenen Jahr aufgrund sinkender Nachfrage und Preise um acht Prozent auf ein Volumen von 43 Milliarden Dollar zurück. Als Gewinner darf sich insgesamt IBM betrachten, dessen Einnahmen zwar gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent auf 13,4 Milliarden Dollar sanken, das aber dennoch seinen Marktanteil im Jahresvergleich um 2,1 auf 31,1 Prozentpunkte steigern und bei Unix-, Inte- und Linux-Servern zulegen konnte.

Von den führenden Herstellern konnte einzig Direktanbieter Dell auf Platz vier des Gesamtmarkts seinen Umsatz gegenüber 2001 steigern, und zwar um sechs Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar. Der Marktanteil des texanischen Unternehmens wuchs zeitgleich um ein auf 7,5 Prozent. Beim Zweitplatzierten HP gingen die Einnahmen um 13 Prozent auf elf Milliarden Dollar und der Market Share um 1,4 auf 25,2 Prozent zurück. Auf Rang drei platziert Gartner Sun Microsystems mit 6,5 Milliarden Dollar Umsatz (minus zehn Prozent) und 15,1 Prozent Marktanteil (minus 0,3 Prozent).

Die McNealy-Company behält allerdings die Krone im Unix-Segment, wo die 6,5 Milliarden Dollar Umsatz für 38 Prozent Marktanteil gut waren. HP belegt hier Rang zwei mit Einnahmen von 5,2 Milliarden Dollar und 30 Prozent Marktanteil. Dahinter landete IBM mit 3,6 Milliarden Dollar Umsatz (minus sieben Prozent), aber einem mit 1,1 Prozent auf 21 Prozent höherem Wachstum beim Marktanteil als Sun (0,5 Prozent) und HP (0,3 Prozent). Insgesamt ging das Volumen des 17 Milliarden Dollar schweren Unix-Segments aber um elf Prozent und damit stärker als der Gesamtmarkt zurück.

Der Umsatz für Server mit dem Open-Source-Betriebssystem Linux betrug 2002 zwei Milliarden Dollar und lag damit um 63 Prozent über den 1,3 Milliarden Dollar aus dem Vorjahr. Für die USA hatten die Auguren kürzlich im vierten Quartal gar ein Plus von 90 Prozent ausgezählt. IBM führt das Linux-Segment mit 759 Millionen Dollar Umsatz und 37 Prozent Marktanteil an, gefolgt von HP (507 Millionen Dollar Umsatz) und Dell (365 Millionen Dollar Umsatz). Während der Direkanbieter hier fünf Prozent Marktanteil einbüßte, legte IBM um 8,3 Prozent zu.

Bei Systemen mit Intel- und kompatiblen Prozessoren hat Gartner ein Umsatzminus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 16,4 Milliarden Dollar ermittelt - das Volumen liegt damit nicht einmal mehr eine Milliarde Dollar vom traditionell RISC-bestückten Unix-Segment entfernt. Für 2003 hatte Gartner bereits früher prognostiziert, dass erstmals in der Geschichte der Branche der Intel-Umsatz den des RISC-Lagers überflügeln werde. HP liegt mit 5,1 Milliarden Dollar Umsatz und 31 Prozent Marktanteil auf Platz eins, verlor aber gegenüber dem Vorjahr 3,2 Prozent Marktanteil. Dell legte um 1,9 auf 19,6 Prozent zu, setzte mit Intel-Servern 3,2 Milliarden Dollar um und belegt damit Rang zwei. Der Drittplatzierte IBM steigerte seine Einnahmen am stärksten, und zwar um 16 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar. Big Blues Marktanteil im Intel-Segment stieg dadurch um 3,1 auf 17,3 Prozent. (tc)