Soziale Nebenleistungen auch für gleichgeschlechtliche Partner

IBM stellt homosexuelle Paare Verheirateten gleich

11.10.1996

Legen die Beschäftigten eine notariell beglaubigte Urkunde vor, in der sie versichern, zusammenzuleben, sich einander verpflichtet zu fühlen und finanziell voneinander abhängig zu sein, dann will der Konzern den gleichgeschlechtlichen Partner beispielsweise bei der betrieblichen Krankenversicherung mitberücksichtigen. IBM erwartet, daß etwa ein Prozent der Belegschaft die Regelung in Anspruch nehmen wird.

Die Entscheidung steht in einem gewissen Widerspruch zu einem Gesetz, das US-Präsident Bill Clinton kürzlich unterzeichnete. Danach erkennt die Bundesregierung in Washington Ehen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern nicht an. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, stellen aber viele US-Unternehmen, unter ihnen Time Warner, Walt Disney, Hewlett-Packard, Microsoft, Apple Computer und Sun Microsystems, homosexuelle Partnerschaften traditionellen Ehen gleich.

Die Firmen hoffen, damit hochqualifizierte Mitarbeiter an ihr Haus binden zu können. Dies war nach Aussagen einer IBM-Sprecherin auch für IBM ein ausschlaggebender Grund. Hinzu komme, daß IBM immer angestrebt habe, alle Mitarbeiter fair zu behandeln. Unverheiratete heterosexuelle Paare gelangen bei Big Blue allerdings nicht in den Genuß der Vergünstigungen, denn die könnten schließlich vor den Traualtar treten.