MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Die IBM soll der France Télécom bei der technischen Erweiterung des Minitel-Netzes in Richtung Internet helfen. Sie wird dazu eine komplett neue Softwarelösung entwickeln, die zumindest in Teilen in Suns Internet-Programmiersprache Java geschrieben werden soll. Nach der Fertigstellung werden beide Unternehmen das System auch Telecom-Anbietern anderer Länder anbieten. Minitel ist am ehesten mit dem ehemaligen Bildschirmtext (BTX) der damaligen Deutschen Bundespost vergleichbar. Das System erreichte jedoch in Frankreich eine ungleich höhere Popularität als hierzulande, nicht zuletzt, weil der Staat die für den Zugang nötigen Terminals kostenlos unter das Volk brachte. Es umfaßt rund 25 000 Datenbanken unterschiedlichster Ausrichtung. Bei der letzten Zählung gab es 17 Millionen registrierte Minitel-Kunden – mit ein Grund für die langsame Verbreitung des Internet in Frankreich. Nur drei Prozent aller Franzosen nutzt das "Netz der Netze" (zum Vergleich: USA 20 Prozent, Großbritannien und Deutschland neun Prozent).