IBM provoziert Microsoft

19.02.2009
Mit einer unentgeltlichen Beratung hilft Big Blue Microsoft-Kunden, bis zu 40 Prozent Lizenzkosten zu sparen.

Die jüngste Marketing-Offensive der IBM trägt den viel sagenden Namen Project Liberate. Damit unterstütze man Unternehmen dabei, kostengünstigere Alternativen zum aktuellen Stand ihres Microsoft Enterprise Agreements zu finden, so die Botschaft des IT-Konzerns. Bei diesen Lizenzverträgen zahlten Anwender im Bündel für Produkte und Funktionen, die sie oft gar nicht benötigten. Von IBM beratene Firmen hätten bei der Verlängerung ihrer Lizenzen schon Einsparungen um die 40 Prozent erzielt.

"Microsoft-Kunden zahlen zu viel"

Die Enterprise Agreements von Microsoft seien so undurchsichtig, dass sowohl mittelständische als auch Großunternehmen häufig mehr dafür ausgäben als nötig, argumentierten die Strategen des blauen Riesen. Die Beratung im Rahmen von Project Liberate solle Microsoft-Kunden aufzeigen, wie sie mit diesen Agreements umzugehen haben, welche Alternativen es gibt und was es bei Lizenzverlängerungen zu beachten gilt.

Weniger Geld für gleiche Leistung?

"Mit Project Liberate unterstützen wir Unternehmen dabei, ihre Kosten für Microsoft-Produkte zu verringern und dennoch über das gleiche Produktset zu verfügen", erklärte Stefan Höchbauer, Vice President IBM Software Group Deutschland. Der kostenlose Service setze Budgets in den Unternehmen frei, um ihre Innovationskraft und dadurch auch ihre Produktivität zu erhöhen. Dies belegten Kundenbeispiele.

CIOs loben die Dienste

IBM zitiert dazu unter anderem Markus Bentele, CIO des Kunden Rheinmetall: "Durch die sehr professionell umgesetzte Microsoft-Lizenzberatung oder das Project Liberate der IBM konnten wir im letzten Jahr die Verlängerung unseres Microsoft-Lizenzvertrages erheblich kostenoptimierter gestalten." Auch der CIO der B. Braun Melsungen AG Karl-Heinz Löw zeigt sich mit den Beratungsdiensten zufrieden: "Diesen kostenfreien Service kann man auf Basis unserer sehr positiven Erfahrungen nur jedem IBM-Kunden weiterempfehlen."

Microsoft reagiert gelassen

Microsoft bleibt angesichts der Kampfansage erstaunlich gelassen. Robert Helgerth, Senior Direktor Mittelstand und Partner sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Microsoft Deutschland GmbH, kommentiert: "IBM hat hier kommunikativ in die Vertriebs-Mottenkiste gegriffen. Ein solches Programm gibt es schon länger - nach unserem Wissen mit mäßigem Erfolg. Der Kunde durchschaut einfach, dass es nur darum geht, IT-Budgets in die eigenen Taschen umzulenken. Das ist legitim, sollte aber auch so kommuniziert werden." (tc/wh)