Diebold-Zahlen relativiert:

IBM hält Platz acht im Bürocomputer-Markt

04.11.1977

München (cw) - Knapp 126 000 installierte Computer aller Klassen vermeldet die neuste Dieboldsatistik (stichtag 1. 7. 77) in der BRD. Fast 74 Prozent davon, nämlich rund 92 500, gehören zur Gruppe C "Kleincomputer und Terminalsysteme" und praktisch ausschließlich in die Größenklassen 2 bis 4, was der Preisgruppe zwischen 25 000 und 250 000 Mark entspricht.

Streicht man aus den Gesamtinstallationszahlen einzelner Hersteller Terminals und Maschinen unterhalb der Größenklasse 2 und "Ausreißer" nach oben, ergeben sich im sogenannten Bürocomputermarkt erstaunliche Einsichten in die Rangverhältnisse. Unbestritten an der Spitze liegen dann Nixdorf (19 090 Installationen), Kienzle (6500) und Philips (6000) an der Spitze.

- einer Rangliste der zehn führenden Anbieter zeigt sich, daß dieses "Triumvirat" rund doppelt soviel Installationen aufzuweisen hat wie der Rest des Mitbewerber-Feldes. Denn so, sieht's aus: 4. Platz: Triumph-Adler (3900), 5. Olivetti (2800), 6. Ruf (2700), 7. Hohner (2200), 8. IBM (1600, ausschließlich/32), 9. Taylorix (1300), 10. CTM (1020). Mit jeweils 830 Anlagen kämen NCR und Dietz auf den 11. Rang.

IBM, mit dem System /32 bei 1600 Installationen auf Platz 8, ist zugleich Anführer, wenn es um die meistinstallierte Maschine des ersten Halbjahres 1977 geht: 450mal wurde das System installiert, während es z. B beim System /3 nur zu 35 Neuinstallationen kam.

Triumph-Adler kam allerdings auf 460 TA 1000 Installationen, hier sind allerdings wohl überwiegend Terminal-Installationen gezählt.

Für andere Hersteller sind solche Zahlen Träume. Bei Ruf gab's 130 Neuinstallationen des Systems 90. Nixdorf legte beim Plattensystem 8870 205 Maschinen zu. Kienzle brachte gut 200 Systeme der Klasse 6000/ 6100 ins Feld. Der Bestand bei David Datentechnik, dem Newcomer, kletterte um 56 von 182 auf 238 Installationen. CTM legte 211 Anlagen zu. Da fragt man sich bei Philips Data Systems, wovon die Vertriebsgesellschaft eigentlich im ersten Halbjahr gelebt hat. 54 Anlagen der Klassen 350 PL und 410/440/450 wurden installiert, außerdem allerdings auch 168 Kleincomputer der Kleinpreisklasse 300.

Preise, vor allem Durchschnittspreise, sagen zusätzlich viel aus über die Vertriebspotenz der Wettbewerber. Aus den jeweiligen Gesamtbeständen aller Größenklassen errechnet wurden von den HersteIlern folgende Durchschnittspreise pro installierter Anlage erzielt: IBM 1,3 Millionen Mark. TA 22 700,-, Taylorix 26800,-, Ruf 72400,-, Philips 110 000,-, Olivetti 43 700,-, Nixdorf 76 000,-, MAI 230 000,-, Kienzle 72300,-, Dietz 70 000,-, CTM 63 000,-, David Datentechnik 152 000,-.

Von den Einzelkämpfern im Bürocomputermarkt weist Compudata immerhin 703 Installationen auf, MAI brachte es auf 750 (Zuwachs 213 Systeme). David Datentechnik mit 238 Anlagen hat Datasaab mit 56 Systemen D15/16 schon weit hinter sich gelassen. Hermes Precisa bildet mit 50 Bürocomputern in diesem Markt das Schlußlicht.