Supercomputer mit Petabyte-Speicher

IBM baut Grid-Netz für Bio-Forscher

23.11.2001
SAN FRANCISCO (IDG) - Ein via Internet zusammengeschaltetes Server-Netz soll US-Forschern mehr Rechenpower und verbesserten Zugriff auf Daten ermöglichen. Davon profitieren soll ein Projekt, das genetische Informationen analysiert.

Beim Bau des Hochleistungsnetzes, das im US-Bundesstaat North Carolina entstehen soll, arbeitet IBM mit Universitäten, Forschungsinstituten und der Pharmaindustrie zusammen. Die Beteiligten sollen über das Bio-Grid auf zusätzliche Rechenkapazitäten sowie Datenbanken der angeschlossenen Institutionen zugreifen können, erklärt Caroline Kovac, General Manager für den Bereich Wissenschaft bei IBM. Der Supercomputer soll eine Leistung im Teraflops-Bereich bringen und eine Speicherkapazität von einem Petabyte (eine Million Gigabyte) bieten.

Im Zentrum des Netzes steht ein "p690"-Server von IBM, der eine Billion Rechenoperationen pro Sekunde abarbeiten soll. Ferner sollen "Enterprise Storage Server" mit der entsprechenden Speichersoftware "Tivoli Storage Manager" für einen reibungslosen Datentransfer sorgen.

In zwölf bis 18 Monaten soll ein erstes Testnetz funktionieren. Das komplette Projekt wollen die beteiligten Unternehmen bis 2004 realisieren.

Bislang sind Grid-Netze wegen der hohen Kosten und der langen Implementierungsphase nur ein Thema für den wissenschaftlichen Anwendungsbereich. Längerfristig soll die Technik nach dem Willen der IBM-Strategen auch im kommerziellen Computing seinen Platz finden. So könnten beispielsweise Industrien wie die Luft- und Raumfahrt oder das Versicherungswesen davon profitieren.

Bis es so weit ist, müssen die Entwickler jedoch noch an der Technik feilen. Grid-Computing benötigt eine ausgereifte Management-Software, die die Lastverteilung und den Datenverkehr regelt. Außerdem muss die Sicherheit der ausgetauschten Informationen gewährleistet sein. (ba)