Trends im Servicegeschäft

Hosting- und SaaS-Modelle verändern den Markt

19.06.2008
Von 
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.

Bedenken der Anwender und andere Hindernisse

Auf der anderen Seite gibt es nach wie vor Vorbehalte, wie eine Saugatuck-Umfrage unter US-amerikanischen Anwenderunternehmen zeigt. So hält Paul Major, IT-Leiter beim Skihersteller Aspen Skiing das Auslagern der IT-Infrastruktur zwar für eine "verlockende" Option. Sie ist ihm jedoch zu riskant: "Was passiert, wenn der Provider pleite geht und von einem anderen Unternehmen geschluckt wird? Wie komme ich dann an meine Daten?" fragt sich der IT-Verantwortliche. Andere Branchen haben wieder andere Bedenken. So liegt der Pharma- und Chemieindustrie vor allem der Schutz geistigen Eigentums am Herzen. Solche Vorbehalte bremsen das Wachstum des Hosting- und Managed-Services-Markts. "Die Datenschutz-Problematik ist mit Abstand das größte Hindernis", so Nick Sharma, Senior Vice President Managed Services beim indischen IT-Dienstleister Satyam.

Aber auch interne Widerstände - etwa der Endanwender - sind nicht zu unterschätzen. "Die User wollen mit Menschen in ihrer Muttersprache kommunizieren", gibt Carmen Malangone, IT-Director beim Kosmetikhersteller Coty, zu bedenken. Diesem Bedürfnis würden Managed Services nicht gerecht - vor allem dann nicht, wenn der Support aus einem Offshore-Land erfolge. Nicht selten scheitern die Outsourcing-Vorstöße des Managements auch an der eigenen IT-Abteilung, glaubt John Dutra, CTO der Sun-Division Sun IT: "Da herrscht ja eine völlig andere Kultur."

Vor diesem Hintergrund gibt es bei der Inanspruchnahme von Managed- und Hosting-Services kein klares "entweder - oder". Vielmehr existiert eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten. Und letztlich macht diese Flexibilität die Modelle ja auch so attraktiv.