Hillary-Billy und die Popularitaet

17.09.1993

Mit seinen Sottisen gegenueber IBM hat Trauerwein immer versteckt signalisiert, dass er Big Blue im tiefsten Herzen achtet. Wahre IBMer haben den Wink mit dem Zynismus-Zaunpfahl verstanden. So werden sie auch die richtige Lesart finden, wenn Sebastian auf einmal in Lobhudelei verfaellt - dass dies naemlich keineswegs bedeutet, Trauerweins Meinungsmaentelchen habe sich im Anti-IBM- Wind gedreht. Das klingt komplizierter, als es ist, deshalb ein Beispiel: Wenn in Zufriedenheitsumfragen IBM-Modelle schlechter wegkommen als Konkurrenzprodukte, dann heisst das nicht, dass sie auch objektiv minderwertiger sind, sondern nur, dass die Anwender eben an IBM-Produkte hoehere Anforderungen stellen - die Kehrseite der Popularitaet. Auch an einem anderen Beipiel wird dieses Erwartungsprinzip deutlich - mit umgekehrtem Vorzeichen freilich: Auf den Vorschlag "Bill Gates for President!" reagierten US- amerikanische Manager zurueckhaltend. Eine Schlappe fuer den Microsoft-Mogul? Keineswegs: Billy-Boy kann stolz sein, dass ihm ueberhaupt soviel Ehre zuteil wurde, in einem Atemzug mit Hillary Clinton und Robert Redford genannt zu werden. Uebrigens gilt trauerweinmaessig fuer Gates, was anfangs ueber Big Blue gesagt wurde: im tiefsten Herzen ...