Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit vertragen sich

Green-IT - ein lohnender Beitrag

14.05.2008
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.

Videokonferenzen statt viel Reisen

Vielleicht die einfachste Art, einen kleinen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen im eigenen Unternehmen zu leisten und gleichzeitig erhebliche Kosten einzusparen, besteht darin, Videokonferenzsysteme einzusetzen, um die Zahl von Geschäftsreisen zu senken. Mit Hilfe von kostengünstigen Collaboration-Lösungen wie zum Beispiel dem SaaS-System Projectplace.de können schon bis zu neun Personen an einer Videokonferenz teilnehmen und Informationen über den Bildschirm austauschen. Eine ähnliche Lösung stellt KMUs auch Vidsoft zur Verfügung. Der Anbieter Internet-basierender Kommunikationslösungen bietet Mehrpunktkonferenzen mit bis zu zehn Teilnehmern und verspricht Video in TV-Qualität ohne Verzögerungen.

Für anspruchsvolle Unternehmensanwender stellt der Anbieter von Videokonferenz- und Telepräsenz-Lösungen Polycom verschiedene Komplettsysteme bestehend aus Soft- und Hardware zur Verfügung, die je nach Modell für den Einsatz in kleinen bis sehr großen Konferenzräumen konzipiert sind. Das Telepresence-System "Polycom RealPresence Experience High Definition" in Verbindung mit Full-HD-Bildschirmen soll für ein neues Benutzererlebnis in Videokonferenzen stehen. Die Gesprächspartner erscheinen dabei lebensgroß und selbst feinste Nuancen in Sprache, Bild und Multimedia-Inhalten sind laut Hersteller erkennbar.

Resources as a Service

Eine weitere Möglichkeit für Unternehmen, die eigene IT umweltschonender zu gestalten, stellt das Green-IT-Outsourcing dar. In diesem Zusammenhang spricht man von der Auslagerung unternehmensinterner IT-Prozesse an energieeffiziente Dienstleister. Statt ein eigenes Rechenzentrum zu betreiben können Firmen beispielsweise die entsprechenden Ressourcen von einem Drittanbieter - oft zu einem monatlichen Festpreis - mieten. Angelehnt an das SaaS-Modell ist dabei von "Resources as a Service" die Rede. Indem sich mehrere Unternehmen die Leistung eines zentralen, besonders energieeffizienten Rechenzentrums teilen, kann Strom deutlich gespart und der ökologische Fußabdruck jedes einzelnen Unternehmens verbessert werden.

Die Berliner Strato AG beispielsweise bietet Server-Outsourcing-Lösungen, die speziell auf den Mittelstand zugeschnitten sind. Mit dem "Strato Windows Solution Server" können Geschäftskunden jederzeit und weltweit auf das Online-Büro zugreifen. Auch der Carrier Dns:Net stellt KMUs ein Rechenzentrum zum monatlichen Festpreis von rund 400 Euro netto zur Verfügung.

Wie viele private und öffentliche Organisationen fordern, wäre in diesem Kontext allerdings eine einheitliche Auszeichnung für besonders energieeffiziente Unternehmen wünschenswert, um mehr Transparenz zu gewährleisten.