CrossOver Chromium

Google-Browser Chrome für OS X und Linux aufpoliert

16.09.2008
Von pte pte
Chrome gibt es von Google bislang nur für Windows, dennoch haben seit gestern auch Mac- und Linux-Nutzer die Möglichkeit, den Browser anzutesten.

Möglich macht das "CrossOver Chromium", eine Portierung durch das Softwarehaus CodeWeavers. Mithilfe der Kompatibilitäts-Software Wine ("Wine is not an Emulator") wurde der Open-Source-Browser für OS X und Linux aufpoliert. "Die Botschaft ist dabei folgende: Wenn ein Windows-Software-Anbieter mit seinen Produkten neue Märkte erschließen will, sollte er auf Wine achten", erklärt Jeremy White, Präsident und CEO von CodeWeavers, den eigentlichen Sinn der Portierung.

Wine ist eine Kompatibilitäts-Software, die eine Nutzung von Windows-Software unter UNIX-basierenden Betriebssystemen erlaubt. Das Open-Source-Projekt hatte im Juni nach 15 Jahren den offiziellen Release 1.0 erreicht und wird von CodeWeavers unterstützt. "Wine ist ein mächtiges Werkzeug, um Produkte für neue Interessentenkreise in Mac- und Linux-Welten verfügbar zu machen", betont White. Die Verwendung von Wine könne oft schneller und billiger sein als eine native Portierung durchzuführen. Am 4. September habe er beschlossen, das am Beispiel Chrome zu demonstrieren, so der CodeWeavers-Chef. "In nur elf Tagen konnten wir eine moderne Windows-Anwendung auf Mac und Linux portieren", meint er zur Veröffentlichung von CrossOver Chromium. Dass CodeWeavers derart die Macht von Wine demonstrieren will, ist nicht verwunderlich. Das Open-Source-Projekt bildet die Kerntechnologie für die kommerziellen CrossOver-Produkte des Unternehmens, mit denen Windows-Software unter OS X und Linux genutzt werden kann.

Die Portierungen des Google-Browsers für OS X und diverse Linux-Distributionen stehen unter http://www.codeweavers.com/services/ports/chromium kostenlos zum Download zur Verfügung. "CrossOver Chromium ist ein Proof-of-Concept-Produkt, das auf Beta-Code basiert", warnt dabei White. Nutzer sollten die Umsetzung aufgrund möglicher Bugs mit der entsprechenden Vorsicht nutzen. "Sie ist aber voll funktionsfähig wie die Windows-Beta", versichert der CodeWeavers-Chef. Somit können Mac- und Linux-User den datenschutztechnisch umstrittenen Google-Browser testen, ohne auf native Umsetzungen durch Google warten zu müssen. (pte)