ERP, CRM und SCM

Globale Prozesse steuern und Transparenz schaffen

08.09.2008
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Auswertung von ERP-Daten

Nutzer von ERP-Systemen benötigen darüber hinaus Funktionen, um Geschäftsdaten auszuwerten und Berichte abzufassen. Ferner wollen sie Programme, die sie bei strategischen Entscheidungen unterstützen. Berichte über Kosten, Bestände und Auftragseingang sollen möglichst auf Knopfdruck vorliegen. Da die bisherigen Bordmittel der ERP-Software hier oft nicht ausreichen, greifen Anwender zur Notlösung Excel.

Weil Auswertungsfunktionen für ERP-Systeme immer stärker gefragt sind, haben die Softwarehäuser ihre Angebote erweitert - allen voran SAP mit dem Kauf von Business Objects. Für SAP hat das Marktsegment Business Intelligence so große Bedeutung, dass das Unternehmen sein bisheriges Prinzip, vor allem organisch zu wachsen, über Bord warf: Mit der milliardenschweren Übernahme erwarb SAP nämlich auch Tausende von Kunden.

Doch SAP ist nicht der einzige Anbieter mit BI-Ambitionen. Infor Global Solutions vermarktet mit "Infor Performance Management" eine ERP-Produktfamilie. Microsoft wertet die eigenen ERP-Produkte "Dynamics NAV" und "Dynamics AX" mit BI-Funktionen auf, die auf den Reporting- und Analysis-Services der hauseigenen Datenbank "SQL Server 2005" aufsetzen.

Andere ERP-Spezialisten gehen Kooperationen ein, um den Kunden eine bessere Auswertung ihrer Geschäftsdaten zu ermöglichen. Das in Karlsruhe ansässige Unternehmen AP AG hat hierzu eine Software des Partners IMS in die eigene "APplus"-Umgebung eingebaut. Anwender können über "Cockpits" auf Kennzahlen unterschiedlicher Unternehmensbereiche zugreifen und in Details verzweigen. Beide Produkte setzen auf Microsofts .NET-Technik auf, weshalb nach Überzeugung des ERP-Herstellers die Integration keine großen Schwierigkeiten bereiten soll.

ERP on Demand

Hatten sich die ERP-Hersteller bisher vor allem darauf konzentriert, Software zu entwickeln und ihren Kunden Lizenzen zu verkaufen, startete SAP vor einigen Monaten eine weitere Initiative. Mit "Business ByDesign" präsentierte der Konzern eine komplette betriebswirtschaftliche Standardsoftware, die Firmen nicht bei sich installieren, sondern mieten. Business ByDesign soll unter anderem Unternehmen überzeugen, die sich lange Einführungsprojekte nicht leisten können. Die standardisierten Funktionsbausteine der Mietlösung sollen zudem so aufeinander abgestimmt sein, dass Integrationsarbeit entfällt. Noch ist es zu früh, SAPs ambitionierten Vorstoß zu bewerten. Allerdings hat der Softwareanbieter schon zugeben müssen, die komplexen Bedürfnisse der mittelständischen Klientel unterschätzt zu haben. Unter anderem den Funktionsumfang wollen die Walldorfer noch erweitern. Aus diesem Grund hat SAP die Einführung des neuen Systems in den Massenmarkt verschoben.