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Gerüchteküche: Will Oracle Business Objects schlucken?

26.01.2007
Übernahmespekulationen um Business Objects haben die Aktie des führenden Anbieters von Software für Business Intelligence heute steigen lassen.

Mit einem Aktienanstieg von rund fünf Prozent reagierte die US-Börse auf das neuerliche Gerücht, Oracle könne Appetit auf Business Objects haben. Zwar schweigen die Firmenvertreter, doch war es Oracle selbst gewesen, das den Spekulanten den Floh ins Ohr gesetzt hatte. So hatte der Datenbankriese bei einer früheren Gelegenheit offenbar durchblicken lassen, das Business Objects ein möglicher Übernahmekandidat sei. Allerdings hatte das Oracle-Management zugleich eingeschränkt, es gebe keine konkreten Pläne. Seitens Business Objects hieß es lediglich, man kommentiere Gerüchte grundsätzlich nicht. Zudem befindet sich das Unternehmen mit Doppelsitz in Paris und im kalifornischen San Jose derzeit in der "quiet period" vor Bekanntgabe der Quartalszahlen, des soeben beendeten vierten Geschäftsquartals. Diese ist für den sechsten Februar geplant. Im Oktober 2006 hatte Chief Executive Officer John Schwarz öffentlich gesagt, dass eine Übernahme nicht in Frage käme und dies Kunden auch nicht wollten.

CEO John Schwarz: Business Objects steht nicht zum Verkauf
CEO John Schwarz: Business Objects steht nicht zum Verkauf
Foto: John Schwarz

Tatsächlich hat Oracle bereits seit längerem sein Engagement im Markt für Business Intelligence und Data Warehousing verstärkt (siehe auch "Oracle treibt den Ausbau seines BI-Angebots voran"). Neben dem eigenen umfänglichen Angebot, gewann das Unternehmen mit dem Kauf des CRM-Herstellers Siebel Systems vor allem Analysesoftware hinzu. Diese wird mittlerweile als Teil von BI-Produktpaketen vermarktet (siehe auch "Oracle stellt umfangreiche Suiten für Business Intelligence vor"). Mit dem Kauf des Anbieter Sunopsis sichert sich Oracle Technik für die Datenintegration. Ein Zukauf von Business Objects würde daher aus technischer Sicht zunächst wenig überzeugen. Andererseits betreuen die Franzosen nach eigenen Angaben rund 39 000 Kunden und erzielten im Geschäftsjahr 2005 einen Umsatz von über eine Milliarde Dollar. Laut IDC ist das Unternehmen mit seinen über 5000 Mitarbeitern Marktführer in Westeuropa. Oracle könnte sich durch einen Kauf schlagartig an die Spitze im BI-Markt katapultieren. (as)