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Gerüchte: Microsoft und HP interessiert an EDS?

25.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die "Financial Times" berichtete gestern, sowohl Microsoft als auch HP wollten offenbar die Gunst der Stunde nutzen und den nach IBM Global Services zweitgrößten IT-Dienstleister Electronic Data Systems (EDS) entweder ganz übernehmen oder zumindest größere Beteiligungen erwerben. EDS hatte Ende vergangener Woche CEO (Chief Executive Officer) und Chairman Richard Brown entlassen und durch den früheren CBS-Chef Michael Jordam ersetzt. Gleichzeitig wurde Firmenveteran Jeffrey Heller aus dem Ruhestand geholt und zum President und COO (Chief Operating Officer) ernannt (Computerwoche online berichtete).

Das neue Management wolle nun alle Optionen für den Ausweg aus der finanziellen Misere prüfen und habe mehrere externe Angebote erhalten, kolportierte das Wirtschaftsblatt unter Berufung auf Insider. EDS wollte die "Gerüchte und Spekulationen" nicht kommentieren. Eine Sprecherin sagte, es sei noch viel zu früh, zu den Zukunftplänen der neuen Chefetage Stellung zu nehmen. Auch Microsoft gab keine Stellungnahme ab. Klar ist, dass ein Ausbau des Servicegeschäfts sowohl den Redmondern wie auch HP zupass käme.

Bob Goodwin, Managing Vice President bei Gartner, glaubt trotzdem nicht an entsprechende Deals, die bei Jordan und dem EDS-Management gewiss auf Widerstand stoßen würden. "Eine Übernahme ist nicht Jordans erste Wahl. Es gibt da unten eine Menge Stolz darauf, was sie in der Vergangenheit alles geleistet haben. Dort herrscht eine Überlebens-Mentalität", kommentiert der Experte. Ein Kauf durch HP komme schon deshalb nicht infrage, weil der Fiorina-Konzern noch immer die Akquisistion von Compaq verdaue. (tc)