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wieso sich der Markt für BPO-Dienste nur langsam entwickelt;
warum deutsche Anwender im Vergleich zu ihren angelsächsischen Kollegen die BPO-Offerte skeptisch und akribisch beäugen;
dass sie vor allem mangelnde Sicherheit und Qualität fürchten;
weshalb das Serviceangebot derzeit größer ist als die Nachfrage.
Um das Business Process Outsourcing wird derzeit viel Aufhebens gemacht. Zu unrecht, wie Katharina Grimme, Senior Analyst bei Ovum, meint: "Man sollte sich nicht von den hohen Wachstumsraten blenden lassen. BPO ist ein sehr kleiner Markt und wird es auch zunächst bleiben." Im laufenden Jahr summiert sich der Gesamtumsatz hierzulande auf 710 Millionen. In vier Jahren wird er Schätzungen von Ovum zufolge auf gut eine Milliarde Euro zulegen (siehe Grafik: "Outsourcing in Deutschland"). Zum Vergleich: Mit IT-Outsourcing setzen die Anbieter heute mehr als zehn Milliarden Euro pro Jahr um.
Dass der hiesige Markt auch in den nächsten Jahren einer aktuellen Ovum-Studie zufolge nicht richtig in Schwung kommen will, liegt vor allem an den besonderen Attributen deutscher Anwender, die im Vergleich zu ihren Kollegen aus den angelsächsischen Ländern vorsichtiger, akribischer und eigenständiger sind und daher die Angebote nur zögernd annehmen. Große Hoffnungen setzen die internationalen und in Deutschland tätigen Provider beispielsweise in das Business Transformation Outsourcing, das Projekt- und Betriebsaufträge umfasst. Im Zuge dieser Offerte wollen die Dienstleister vorhandene Geschäftsprozesse samt der darunter liegenden IT übernehmen, überarbeiten, standardisieren und dann betreiben. Auch danach verpflichten sie sich zu kontinuierlichen Innovationen in den Prozessen. In den USA und Großbritannien, wo Anwender grundsätzlich schneller auslagern, kommt dieses Angebot laut Grimme gut an, die deutschen Kunden ignorieren es weitgehend: Sie überarbeiten ihre Prozesse lieber eigenhändig und streichen die damit verbundenen Einsparungen selbst ein.