Geld fuer Restrukturierung benoetigt Krone AG schreibt rote Zahlen und verkauft Infosoft und Arlux

08.07.1994

BERLIN (ar) - Die Berliner Krone AG sowie der Konzern mit 23 Niederlassungen schreiben tiefrote Zahlen. Um die geplanten Restrukturierungen zu finanzieren, verkauft das Unternehmen Firmengrundstuecke, die franzoesische Tochter Arlux und das Softwarehaus Infosoft.

Die Berliner Krone AG schaffte es im Geschaeftsjahr 1993 nicht, ihr Ergebnis aus dem Vorjahr zu wiederholen. Der Umsatz verringerte sich gegenueber 1992 um 86 Millionen auf 506 Millionen Mark. Konnte die Aktiengesellschaft 1992 noch einen Bilanzgewinn von neun Millionen Mark verbuchen, musste sie jetzt einen Verlust von 18 Millionen Mark verkraften. Der Umsatz im Konzern fiel um 38 Millionen auf 801 Millionen Mark. Das konzernweite Minus belaeuft sich auf 22 Millionen Mark.

Damit, so Krone, "keine zusaetzlichen Negativpotentiale mehr entstehen", ziehen sich die Berliner aus dem Geschaeft mit Leuchtwerbesysteme zurueck, die franzoesische Schwestergesellschaft Arlux steht kurz vor dem Verkauf. Abgeschlossen ist die Uebernahme des Softwarehauses Infosoft durch die Berliner Beusen Software und Systeme GmbH.

Die Erloese und das Geld aus dem geplanten Verkauf des Betriebsgelaendes in Ludwigsburg braucht Krone "unbedingt, um die Sonderertraege von 66 Millionen zu erreichen", die fuer die Sanierungsmassnahmen und die damit verbundenen Sozialplaene notwendig sind.

Auf fuenf Geschaeftsfelder will sich Krone kuenftig konzentrieren: Netztechnik, Netzwerkservice, Terminalsysteme (Bad Hersfeld), Umwelttechnik und auf die Aktivitaeten der noch in diesem Jahr nach Ludwigsburg verlagerten Krone Informationssysteme GmbH (Nachfolge von Krone-REW).

Wichtigster Taetigkeitsbereich soll die Netztechnik bleiben. Grosse Hoffnung setzt Vorstandsvorsitzender Klaus Krone dabei in eine Produktfamilie digitaler Verteilersysteme fuer den Ortsnetzbereich und in Terminalsysteme fuer den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Die Tochtergesellschaft Informationssysteme in Ludwigsburg konzentriert sich kuenftig auf visuelle, dynamische Informationssysteme fuer Bahnhoefe und Flughaefen.

Aufgrund fehlender Auftragseingaenge wird sich der Umsatz im Krone- Konzern voraussichtlich um zirka 15 Prozent reduzieren. Die Folge: Personalabbau von 2800 auf 2300 Mitarbeiter. Die Streichung von weiteren 300 Arbeitsplaetzen ist fuer 1995 geplant.

Mit der Bestellung neuer Mitglieder im Aufsichtsrat will Krone keine Kooperationen verknuepfen, das sei trotz betonter Partnersuche "nicht das Ziel". Gleichwohl sprechen die Namen fuer sich: Es finden sich hier Prominente wie Manfred Gentz, Debis, Horst Mueller, Dresdner Bank, Erwin Staudt, IBM Deutschland, Werner Dieter, in die Schlagzeilen geratener Mannesmann-Mann und Klaus Pohle, Schering AG.