Angst vor IS-Terror im Cyberspace

Geheimdienste: Im Netz vereint gegen den Islamischen Staat?

01.12.2015

Hacker, Geheimdienste und der neue kalte Krieg

Bisher ist - insbesondere zwischen den USA, China und Russland - vor allem ein digitales Wettrüsten zu beobachten. "Es ist ein Streben nach Dominanz - wie einst am Boden, zu Wasser oder in der Luft", sagt Dave DeWalt, Chef der IT-Sicherheitsfirma FireEye, die häufig große Online-Angriffe auf amerikanische Unternehmen und Behörden untersucht. "In dem Cyber-Wettrüsten versucht gerade jeder Staat, einen Vorteil zu erlangen." Der Grund für die digitale Neuauflage des Kalten Krieges sei einfach: Wer das Internet kontrolliere, erhalte damit heutzutage einen Generalschlüssel für die Welt.

Schon heute schlügen dabei geopolitische Spannungen direkt auf die Internet-Welt durch. "Die US-Regierung verhängt Sanktionen gegen Russland - schon werden US-Banken und Einzelhändler von Hackern aus Russland ausgenommen", sieht DeWalt eine Verbindung. Umgekehrt könnten Cyberattacken und Hackerangriffe in Zukunft zu Vergeltungsschlägen in der realen Welt führen. Der Amerikaner fürchtet auch eine steigende Anzahl von Hacker-Attacken, die Großkonzerne an den Rande des Ruin treiben können - Stichwort Sony Pictures. "In der physischen Welt haben wir Organisationen wie die Vereinten Nationen geschaffen. Im Cyberspace haben wir keine Friedensverträge und niemand will seinen Vorteil aufgeben." Erste Zeichen der Besserung gibt es übrigens: Zuletzt verhandelten die USA und China nach Informationen der New York Times über einen Cyber-Nichtangriffspakt. (dpa/fm)