Gefahr droht vor allem aus Internet und Co. Auch Microsofts Windows 95 ist fuer Viren ein gefundenes Fressen

08.09.1995

FRAMINGHAM (IDG) - Mit zunehmender Popularitaet von Windows 95 und vereinfachten Online-Zugaengen steigt auch der Reiz fuer die "boesen Buben" der Softwareszene - Programmierer von Computerviren. Waehrend es an Antivirenpaketen fuer Windows 3.x beziehungsweise MS- DOS kaum mangelt, fehlt es dem Markt verstaendlicherweise noch an adaequaten Win-95-Produkten.

Windows 95 ist, so lautet die einhellige Meinung der Experten, anfaelliger fuer Computerviren als saemtliche Betriebssystem- Vorgaenger. Der vereinfachte Internet- beziehungsweise Microsoft- Network-Zugang erhoehe zwangsweise auch das Risiko eines Virenbefalls. "Keiner weiss, was er sich beim Download von Dateien mit auf den Rechner holt", warnt Arthur Downey, Consultant bei der PC Consulting aus San Antonio, Texas. Obwohl es bis zur offiziellen Verfuegbarkeit des Microsoft-Betriebssystems hierzulande noch einige Tage dauern wird, scheint bereits die Betaversion das Interesse einiger Virenprogrammierer geweckt zu haben. "Wir haben einen neuartigen Stealth-Virus mit dem Namen Natas ausfindig gemacht", beklagt sich denn auch Bill Heldman, Systems-Administrator bei Tomtec Imaging Systems Inc., Boulder, Colorado. Natas - oder spiegelverkehrt gelesen Satan - habe die gesamte Festplatte zerstoert. Zudem musste Tomtec Bekanntschaft mit AnticmosA machen, einem Virus, der EXE-Dateien korrumpiert.

Beim Antiviren-Spezialisten McAfee, Santa Clara, Kalifornien, hat man offensichtlich die Gunst der Stunde erkannt. "Virus Scan fuer Windows 95" unterstuetzt die 32-Bit-Funktionalitaet des Microsoft- Betriebssystems. Zudem arbeitet das Paket mit langen Datei- und Verzeichnisnamen und Browsern.