Vorsicht bei den Folgekosten:

Gebrauchtmaschinen überwinden Engpässe

05.09.1986

MÜNCHEN (rs) - Gebrauchtes IBM-Equipment kann in vielen Fällen preisgünstig Performance-Nöte lindern. Doch ein spitzer Bleistift ist angebracht.

Nur wenig Anwender setzen gebrauchte Maschinen als echte Problem- und nicht nur als Zwischenlösung ihrer Hardwareprobleme ein. Noch ist die Zentraleinheit zu sehr Prestigeobjekt: Es muß eine neue CPU sein. Dabei kommt man auf dem Gebrauchtmarkt ziemlich billig an Power. Eine 3084-Q etwa, die in einer Basiskonfiguration bei IBM noch mit rund 13 Millionen Mark in der Liste steht, ist im Juli 1986 zwischen 4,8 Millionen (niedrigster Preis) und 6,1 Millionen Mark (höchster Preis) zu haben gewesen.

Ähnliches gilt für die 3083-Familie. Das Modell E16 lag im Juli dieses Jahres zwischen 150 000 und 450 000 Mark (Liste: 2,6 Millionen) und eine J24, die mit 4,2 Millionen in der IBM-Liste auftauchte, gab es für ganze 1,2 bis 1,4 Millionen Mark. Schließlich ist auch eine 3081-K32 mit etwas Glück für rund ein Drittel des Originalpreises zu haben: 2,4 Millionen statt 6,9 Millionen Mark.

Dennoch: Aufmerksamkeit ist bei den CPUs wie auch der Peripherie geboten. Zwar sind die Preise von Gebrauchtequipment in der Tat auf einem verlockend niedrigen Niveau, doch damit allein ist es nicht getan. Je älter die Gerätschaften, desto höher schlägt der Lieferant bei den Wartungsgebühren zu. In Einzelfällen lag der Gesamtpreis gebrauchter Maschinerie auch schon mal über dem für neue Geräte.

Der Grund dafür ist simpel: Aufgrund einer höheren Produkt- und Fertigungsqualität liegen die Folgekosten oft erheblich unter denen der Vorgängermodelle .