Geolocation

Foursquare-Nutzer haben Angst vor der eigenen Courage

12.07.2010
Von pte pte
Nutzer von Geolocation-Diensten fürchten sich vor ihrer eigenen Freizügigkeit.

Wie eine aktuelle Erhebung der Sicherheitsfirma Webroot zeigt, melden 52 Prozent der User von Foursquare, Gowalla und Co Datenschutzbedenken an. Die Nutzer haben Angst, ihre Privatsphäre zu verlieren. Gleichzeitig erfreuen sich die Geolocation-Services zunehmender Beliebtheit und werden täglich von Millionen Menschen genutzt.

Das ergibt einen auffallenden Zwiespalt, in dem sich viele Nutzer befinden. Denn während mehr als die Hälfte der Befragten angibt "sehr oder extrem besorgt" zu sein, sind das dieselben Menschen, die regelmäßig Fotos mit Ortsinformationen markieren, wenn sie diese online stellen.

"PleaseRobMe" zeigt Gefahren auf

Der offenherzige Umgang mit Ortsangaben im Web zieht immer weitere Kreise. So gibt es neben Foursquare und Co beispielsweise eine iPhone-App für Singles, die zur Partnersuche in der eigenen Umgebung dient. Die Anwendung zählt bereits mehr als eine Million. User.

Wie heikel die freizügige Angabe vom persönlichen Aufenthaltsort werden kann, zeigte das Experiment "PleaseRobMe". Die Seite bündelte Postings von Geolocation-Postings auf Twitter. Es sollte vor Augen geführt werden, dass die Nutzer der gesamten Onlinewelt verraten, wenn sie nicht zuhause sind - eine potenzielle Einladung an Einbrecher. Hintergrundidee von PleaseRobMe war es, dafür Sensibilität unter den Usern zu schaffen.

Von Datenschützern wurde das Experiment durchaus positiv aufgenommen. "Die Idee hinter der Seite ist großartig. Gerade durch witzige Aktionen kann man Leute auf etwas aufmerksam machen. Ich halte die Seite für gut gemacht und denke, dass sie - natürlich überspitzt - sehr gut auf die Problematik hinweist", so Marit Hansen, stellvertretende Landesbeauftragte beim Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein, gegenüber pressetext.

Nutzer absichern

Laut Webroot geht es heute nicht mehr nur darum, Hardware sicher zu gestalten. "Es geht darum, die Nutzer abzusichern. Blickt man einige Monate zurück, so zeigt sich, dass es mitunter ein Jahr dauert, den Menschen den Umgang mit Content auf Facebook beizubringen. Ich denke, es wird etwa genauso lange mit Geolocation-Diensten dauern", sagt David Bennett, Director Webroot Europe. Das Kernproblem sei, dass viele Menschen nicht so genau wissen, was sie mit den Services eigentlich machen und was diese alles mit sich bringen. (pte)