Faxline/Transaktionen pro Komitee

08.09.1995

U. Schneider, Ettlingen: Fuer ein demnaechst zu entwickelndes DV- System, basierend auf einem RDBMS, suchen wir derzeit die passende Hardwareplattform (Unix-Server). Die Computerhersteller werben in diesem Zusammenhang unter anderem mit Leistungsangaben wie "tps", "tpsA" und "tpmC". Was bedeuten diese Groessen, wie werden sie gemessen, und wie unterscheiden sich die Transaktionen der Datenbank-Server verschiedener Hersteller (Informix, Oracle, Sybase, etc.) auf der gleichen Hardware voneinander?

Die Redaktion: Die von Ihnen aufgefuehrten Groessen messen allesamt den Transaktionsdurchsatz auf einem System. Das allgemeine Mass ist TPS, Transactions per second. In dieser Form angegeben, ist nichts darueber ausgesagt, wie der TPS-Wert ermittelt wurde. Hier muessen Sie den Angaben des Herstellers folgen. Um ueberhaupt so etwas wie einen systemuebergreifenden Vergleich zu ermoeglichen, wurden mehrere Benchmark-Organisationen von den Hard- und Softwareherstellern gegruendet. Bekannt sind das Transaction Processing Council (TPC), die Systems Performance Evaluation Cooperative (SPEC) und die Client-Server Labs. Waehrend die SPEC mit ihren "SPECmarks" den Ingenieursbereich abdeckt, messen die beiden anderen Organisationen Transaktionsablaeufe auf Datenbanksystemen. Etabliert sind die Benchmarks des TPC, derzeit aufgeteilt in TPC-A bis TPC-E. Die von TPC-A ermittelten Werte werden unter dem Kuerzel "tpsA" veroeffentlicht, die von TPC-C unter "tpmC". Diese Benchmarks messen zwei Groessen: Einmal den TPS-Wert anhand eines Verfahrens, das vom TPC festgelegt wurde, zum anderen die Kosten fuer eine einzelne Transaktion. Die Angaben koennen deshalb lauten: 100 tpsA oder 15 000 Dollar pro tpsA. Gegenueber dem einfachen TPC-A fuer alle Datenbanken ist TPC-C auf OLTP- Systeme (Online Transaction Processing) ausgelegt und gibt die Werte und Preise auf der Basis von Transactions per minute (tpm) an. Da der TPC-C-Test nach schlechten Erfahrungen mit TPC-A ungleich rigoroser und praxisgerechter durchgefuehrt wird und ausserdem 180 Tage benoetigt, ist er extrem teuer und laesst sich nur von den Herstellern durchfuehren. Aus diesem Grund finden Sie zunehmend Bezuege auf die RPmarks (Reference Performance Mark) des Client-Server Labs, die gewissermassen einen Auszug aus TPC-C testen. Das Client-Server Lab ist aus einem Zusammenschluss von Kunden entstanden, hat alle Rechte an dem von IBM entwickelten Test uebernommen und vertreibt Test-Suites ab 12500 Dollar aufwaerts.