Extrem: 15 Terabyte Daten auf einer CD-großen Disk

25.06.2007
Das Unternehmen Call/Recall hat eine Technik entwickelt, mit der es möglich ist, bis zu 15 Terabyte (TB) an Daten auf eine Scheibe zu speichern, die die Größe einer CD hat. Herkömmliche Blu-Ray- oder HD-DVD-Scheiben lagern momentan maximal 25 Gigabyte (GB) an Daten.

Die privat geführte Firma ist nach den Meldungen dabei, Lizenznehmer für seine Technik zu gewinnen. Die Multi-TB-Scheibe könnte zu Kosten hergestellt werden, die denen herkömmlicher DVD-Silberlinge entspricht, meldet Call/Recall.

Das Unternehmen aus dem kalifornischen San Diego hat nach eigenen Angaben bereits "eine beträchtliche" Zahl von Prototypen entwickelt, die eine Speicherkapazität von 300 GB aufweisen. Sehr bald werde man in der Lage sein, dieses Fassungsvermögen von einer einzigen Disk auf 1 TB zu vergrößern. In der Zukunft seien sogar 15 TB möglich.

Zunächst werden diese Medien nur einmal beschrieben und mehrfach ausgelesen werden können (WORM = Write once read many). Vorausgesetzt, Call/Recall kann sich mit den potenziellen asiatischen Produzenten der Medien einigen und diese starten die Herstellung jetzt, könnte die Technik 2009 auf den Markt kommen.

Der CEO von Call/Recall, Wayne Yamamoto, sagte, als Zielmarkt für die Technik sehe man zunächst vor allem Unternehmen, die große Datenbestände archivieren wollen und dies bislang noch auf Bandmedien tun. Yamamoto meinte ferner, das jetzt vorgestellte Medium würde sicher über 50 Jahre halten. Demgegenüber würden Hersteller von Bandspeichern angeben, dass ihre Produkte selbst unter optimalen Bedingungen nur etwa 15 Jahre lang zuverlässig Daten speichern. Die Laufwerke von Call/Recall würden ferner herkömmliche CDs und DVDs lesen können.

Zu den wenigen Unternehmen, die sich mit dem Thema optischer Speichermedien der nächsten Generation beschäftigen und forschen und entwickeln, gehört InPhase Technologies aus Longmont im US-Bundesstaat Colorado. InPhase ist ein Unternehmen von Lucent Technologies, das aus den Bell Labs ausgegründet wurde. InPhase hat angekündigt, es werde im vierten Quartal 2007 ein Speichermedium ausliefern, dass sich Holographietechniken zueigen macht, um 300 GB auf einer einzigen Scheibe zu speichern. InPhase will diese Kapazität bis 2010 auf 1,6 TB vergrößern. Einen wieder beschreibbaren Silberling will das Unternehmen im kommenden Jahr auf den Markt bringen. Allerdings haben die InPhase-Laufwerke ihren Preis: Sie sollen zwischen 12.000 und 15.000 US-Dollar kosten. Für die 300 GB fassenden Scheiben müssen Benutzer jeweils zwischen 130 und 180 Dollar berappen.

Hier kann Call/Recall – dies zumindest die Aussage des Unternehmens – mit sehr viel attraktiveren Preisen aufwarten. Diese lägen bei Kosten, die denen einer DVD entsprechen.

Call/Recall wurde 1989 gegründet und mit Zuschüssen der US-Regierung gefördert. Im Jahr 2005 schoss eine Organisation, die nicht von Regierungsseite stammt, weitere 20 Millionen Dollar an Barmitteln bei. (jm)