Telelogic präsentiert Tau Generation 2

Erstes Werkzeug mit Support für UML 2.0

08.11.2002
MÜNCHEN (as) - Als erster Anbieter von Werkzeugen für die Softwareentwicklung kündigt Telelogic mit "Tau Generation 2" Produkte zur Erstellung von Echtzeitsystemen und Client-Server-Lösungen an, die bereits Version 2.0 der Standard-Modellierungssprache UML unterstützen.

Mit der zweiten Generation von Tau hat Telelogic eine modellorientierte Werkzeugfamilie vorgestellt, die eine Generierung von lauffähigem Code aus dem Modell ohne Programmieraufwand verheißt. Die beiden Client-basierenden Tau-Produkte "Tau Developer" und "Tau Architect" unterstützten dabei nicht nur Notationen wie SDL und TTCN sowie die aktuelle Version 1.4 der De-facto-Sprache zur Beschreibung objektorientierter Modelle Unified Modeling Language (UML). Vielmehr sind laut Product Manager Thomas Hjelm bereits Funktionen integriert, die offiziell erst im nächsten Jahr mit Version 2.0 von UML verfügbar sein werden.

Beide Produkte sind funktional weitgehend identisch, basieren auf derselben technischen Plattform und bieten jetzt eine mit der Microsoft-Toolsuite "Visual Studio" vergleichbare Benutzeroberfläche. Sie sprechen aber unterschiedliche Benutzer an. So ist Tau Developer für Entwickler von Echtzeitsystemen gedacht und soll die versprochene automatische Generierung vollständiger Anwendungen möglich machen sowie erstmals die komplette Analyse-, Design- und Testphase auf Modellebene umsetzen. Allerdings generiert Tau Developer derzeit nur C- und C++-Code. Eine Unterstützung des Java-Programmiermodells ist laut Hjelm aber geplant. Tau Architect soll hingegen Systemingenieure ansprechen, die komplexe Systeme und Schnittstellen modellieren und simulieren müssen, erlaubt aber keine Codegenerierung. Dabei unterstützt das Tool die Spezifikationen in UML 2.0 für Architekturen und Komponenten.

Gemein ist beiden Produkten, dass sie laut Hjelm dank UML eine eindeutige visuelle Spezifikation eines Systems erlauben und es so verständlicher machen. Anders als bei vielen marktgängigen Analysewerkzeugen, die nur eine statische Architektur spezifizieren, vermag Tau jetzt auch dynamische Aspekte wie zum Beispiel das Verhalten von Objekten darzustellen. Das dynamische Modell kann zudem während der Analyse-, Design- und Implementierungsphase überwacht und simuliert werden, um Fehler schneller zu entdecken und zu beseitigen.

Gleichzeitig will Telelogic die Tau-Familie, zu der auch die Testsoftware "Tau Tester" gehört, zu einer umfangreicheren Entwicklungsplattform ausbauen. So soll bis zum Jahresende eine Schnittstelle zur Software für das Anforderungs-Management "Telelogic Doors", Version 6, verfügbar sein, wodurch beispielsweise ein UML-Modell als Anforderung hinterlegt werden kann. Integriert ist zudem das Produkt "Telelogic Docexpress", das eine vollständige und formatierte Dokumentation des modellierten Systems oder der Anwendung verspricht. Da die Verwaltung der Modelle auf dem Dateisystem eines Change-Management-Tools erfolgt, bietet Tau auf der Windows-Plattform die Standard-Schnittstelle SCCI, über die sich entsprechende Produkte anbinden lassen.

Abb: Modellgetriebene Entwicklung

Die UML-basierende Softwareentwicklung verspricht einen hohen Grad der automatischen Code-Generierung. Quelle: Telelogic AB