Enterprise 2.0: Kein Bedarf mehr an Beratern?

09.08.2006

Bislang haben Berater und Systemintegratoren von neuen technischen Paradigmen stets profitiert. Das galt beispielsweise für den Wechsel von der zentralen, großrechnergestützen Datenverarbeitung zum Client-Server-Computing als auch für Neuerungen, die der Einzug des Internets in die Unternehmen mit sich brachten. "Doch ist die nächste Transformation Gefahr und Herausforderung für die Consulting-Branche?" fragen die Autoren des US-amerikanischen Nachrichtendienstes nun.

Jeff Kaplan, langjähriger Beobachter der Beratungsindustrie und heute Geschäftsführer bei Think-Strategies Inc., glaubt, die Entwicklung werde die Branche hart treffen. "Die neue Generation der SaaS-Alternativen läuft robust genug, um die Aufgaben der großen Brocken zu übernehmen, die die Consultants bislang eingeführt haben. Schauen Sie auf Salesforce.com. Das Unternehmen bietet eine effiziente Alternative zu Siebels Softwarelösungen. Salesforce.com konnte sich viel schneller etablieren, als alle erwartet haben."

Er ist nicht der einzige Marktbeobachter, der dir Branche warnt. Rod Boothby, Management-Consultant bei Ernst & Young, ergänzt: "Berater, die an großen Implementierungen für CRM-Tools arbeiten, werden die ersten Betroffenen sein, weil mehr und mehr Unternehmen sich für einfache Lösungen wie Salesforce.com entscheiden. Eine ähnliche Bewegung gibt es unter Hedge-Fonds, die verstärkt Services wie GlobalOp nutzen. GlobalOp bietet Fonds-Managern komplette Back-Office-Lösungen. Berater, die Handels- und Abrechnungen entwickeln, sind damit überflüssig."