Elite-Förderung für Top-Informatiker

02.07.2001
Von Angelika Fritsche

Derzeit betreut die Research School insgesamt sechs Doktoranden, die aus Indien, Lettland, Korea, Japan und China kommen. Doch auch dem deutschen Nachwuchs bleiben die Türen nicht verschlossen. Die Hälfte der Studienplätze ist deutschen Nachwuchsforschern vorbehalten – und die können nach Ganzingers Einschätzung vom Austausch mit ihren ausländischen Kollegen profitieren: ”Für die Deutschen ist es gut, dass sie hier Kontakte knüpfen können. Denn die Forschung muss international sein. Wissenschaftler aus anderen Ländern bringen unterschiedliche Methoden und Blickwinkel in die Arbeit.”

Harald Ganzinger
Harald Ganzinger

Um einem möglichst breiten Kreis an talentierten Informatikern das Saarbrückener Angebot schmackhaft zu machen, offeriert die IMPRS ein zweistufiges Programm. Bewerber, die über einen Bachelor-Abschluss verfügen, können an der Research School zunächst einen Master erwerben, um später eine Promotion anzuschließen. Erklärtes Ziel ist es, Doktoranden auszubilden.

Bewerbern aus Schwellenländern wird die Möglichkeit eingeräumt, einen Teil ihrer Arbeit in Saarbrücken zu absolvieren und später dann die Promotion im Heimatland zum Ende zu bringen. Der Vorteil für die Research School: ”Zunächst profitieren wir von der guten Forschungsarbeit des Bewerbers. Und wenn dieser dann in seinem Heimatland eine wissenschaftliche Karriere einschlägt, wird er vielleicht die Verbindung zu unserem Institut aufrechterhalten,” so die Überlegung der deutschen Wissenschaftler.

Das Messlatte für die Bewerberauswahl ist hoch angelegt: Nur Kandidaten, die sich mit einem positiven Gutachten präsentieren und ein deutlich erkennbares Potenzial für die Forschungsarbeit aufweisen, haben eine Chance, am Center of Intelligence aufgenommen zu werden. Unabdingbar ist eine sehr gute Ausbildung in Informatik und Mathematik. Wer nur Wirtschaftsinformatik mitbringt, bleibt draußen.

”Das Besondere an unserem Institut ist, dass sich die Doktoranden hier ausschließlich auf ihre Forschung konzentrieren. An der Universität sind in der Regel noch viele andere Tätigkeiten zu erledigen. Außerdem finden die Akademiker ein hochqualifiziertes wissenschaftliches Umfeld vor. Die klügsten Köpfe der Welt sind hier immer wieder zu Besuch”, so IMPRS-Sprecher Ganzinger. Mit dem Anspruch, eine Eliteeinrichtung zu sein, hat der Max-Planck-Mann keine Probleme: ”Wir müssen die besonders Begabten auch ganz besonders fördern – am besten schon in der Schule.”