Top-Risiken im Januar 2008

Eifrige Spammer und kreative Phisher

11.02.2008

Zehn Prozent mehr Spam

Neues Jahr, neue Energie – die E-Müll-Versender haben das vorübergehende "Formtief" der vergangenen beiden Monate offenbar überwunden und sind hierzulande wieder eifrig am Werk: Nach den jüngsten Analysen von MessageLabs ist die Spam-Quote in Deutschland im Januar von 64,2 Prozent (Dezember) auf 73,8 Prozent und damit leicht über dem internationalen Durchschnitt (Januar: 73,4 Prozent) gestiegen.

Der auf E-Mail-Sicherheit spezialisierte Dienstleister beobachtet seit Beginn dieses Jahres eine neue Art von Online-Attacke: den so genannten Suchmaschinen-Spam. Diese E-Müll-Spezies soll im Berichtsmonat immerhin 17 Prozent des gesamten Spam-Aufkommens erzeugt haben. Dabei nutzten Web-Betrüger meist die Suchmaschinen von Google und Yahoo, um Internet-Nutzer auf ihre Websites zu locken, indem sie aus Suchanfragen erzeugte Verknüpfungen in E-Mail-Nachrichten einbetten, so die Experten. Herkömmliche Lösungen zur Spam-Abwehr täten sich mit dieser Form betrügerischer Mail-Kampagnen noch schwer, so Mark Sunner, Chief Security Analyst bei MessageLabs. "Sie können zwar bekannte Spam-Sites anhand von Links identifizieren, nicht aber plötzlich Links zu legitimen Suchmaschinen wie Google und Yahoo blockieren."

Foto: Message Labs

Bei der Analyse der Spam-Arten stellten die Experten fest, dass das Gros des Werbemüllaufkommens derzeit aus reinen Text-Nachrichten besteht oder auf HTML basiert. So soll sich das Text-Spam-Volumen innerhalb der vergangenen sechs Monate auf 60 Prozent verdoppelt haben. Rückläufig sei indes Bilder-Spam, dessen Anteil seit Sommer 2007 von 20 Prozent auf aktuell zwei Prozent geschrumpft ist, sowie HTML-Spam, der im selben Zeitraum von 50 auf 38 Prozent zurückgegangen ist. Andere Dateiformate wie PDF, XLS und MP3 sollen derzeit mit weniger als einem Prozent vertreten sein.

Auch im Januar hatten es die Spammer hierzulande wieder besonders auf Kanzleien und Wirtschaftsprüfer abgesehen: Für sie war laut MessageLabs mit 88,4 Prozent der größte Anteil des hiesigen E-Müll-Bergs bestimmt. Aber auch die Bereiche Marketing/Medien (87,1 Prozent) und Großhandel (86,7 Prozent) hatten die E-Schrott-Versender im Visier, dicht gefolgt vom Bauwesen (86,2 Prozent) und der Landwirtschaft (84,1 Prozent). (kf)