Freud und Leid der IT-Dienstleister

EDS steigert Gewinn, Perot macht Verluste im vierten Quartal 2000

16.02.2001
MÜNCHEN (CW) - Der texanische IT-Service-Riese Electronic Data Systems (EDS) hat für das vierte Quartal 2000 einen Gewinn von 321,4 Millionen Dollar bekannt gegeben. Das entspricht einem Betriebsgewinn ohne einmalige Gewinne und akquisitionsbezogene Kosten von 70 Cent pro Aktie gegenüber 61 Cent im Vergleichszeitraum 1999.

Das Quartalsergebnis von EDS übertraf die Erwartungen der Analysten, die bei 68 Cent pro Aktie gelegen hatten. Auch beim Umsatz meldete die Nummer zwei im weltweiten Servicemarkt hinter IBM Global Services eine Steigerung: 5,2 Milliarden Dollar bedeuten im Vergleich mit dem vierten Quartal 1999 ein Wachstum von etwa sechs Prozent. Der Umsatz ohne die Verträge mit der ehemaligen Muttergesellschaft General Motors (GM) nahm dabei um 14 Prozent zu. Insgesamt belief sich der Umsatz 2000 auf 19,2 Milliarden Dollar, der Gewinn pro Aktie auf 2,29 Dollar. Rekordergebnisse waren laut Unternehmensangaben beim Neugeschäft zu verzeichnen. Im vierten Quartal stand hier ein Vertragsvolumen von 15,8 Milliarden Dollar zu Buche - 41 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 1999. Damit erhöhte sich der Auftragsbestand auf rund 80 Milliarden Dollar. Für das ganze Jahr 2000 wurde bei den Neuverträgen mit 32,6 Milliarden Dollar nach 24,9 Milliarden Dollar (1999) ein Plus von 31 Prozent erzielt. Auffällig: Die hohen Wachstumsraten im asiatisch-pazifischen Raum und Europa mit 295 respektive 141 Prozent. Unter Analysten gilt das jüngste EDS-Ergebnis als Beleg dafür, dass die Restrukturierungsmaßnahmen von CEO Richard Brown greifen. Christophe Châlons, Geschäftsführer von PAC Deutschland beispielsweise, meint: "Insbesondere war die Gründung des Geschäftsbereichs E.Solutions wichtig für das Wachstum mit neuen Themen. Wobei der größte Erfolg in der Wiederbelebung des klassischen Geschäfts (Outsourcing) zu sehen ist. Nach der Restrukturierung kann man gerade in Europa einiges von EDS erwarten." Allerdings, so der Marktforscher weiter, dürfe man nicht übersehen, dass sich das Klima im Markt für IT-Services im zweiten Halbjahr 2000 insgesamt verbessert habe. Ein Umstand, von dem jedoch nicht alle IT-Dienstleister profitieren konnten: Während das einst von dem Milliardär Ross Perot gegründete, an GM verkaufte und schließlich wieder ausgegründete EDS mit einem Gewinnplus überraschte, meldete Perot Systems Quartalsverluste in Höhe von 7,9 Millionen Dollar. Der Umsatz fiel um ein Prozent auf 286 Millionen Dollar.