EDS-Geschäftsführer Carsten Gram: „Wir wollen im Projektgeschäft wachsen“

14.05.2002

Gram: Die Frage muss ich zweigeteilt beantworten. Zum einen ist Systematics eine Aktiengesellschaft. Es sind noch Minderheitsbeteiligungen von knapp drei Prozent am Markt frei verfügbar. Die Integration können wir erst dann vollständig abschließen, wenn alle rechtlichen Rahmenbedingungen erfüllt sind. Entsprechende Möglichkeiten gibt es seit Jahresbeginn, doch hier sind derzeit noch die Juristen an der Arbeit. Unberührt davon arbeiten beide Unternehmen bereits sehr gut zusammen.

„EDS belegt in allen Märkten, in denen es vertreten ist, den ersten oder zweiten Platz. Das streben wird auch für Deutschland an.“

CW: EDS möchte wie fast alle großen Outsourcer tiefer in den Mittelstandsmarkt vordringen. Dort gilt aber nach wie vor das ungeschriebene Gesetz, wonach man sich einen Partner gleicher Größe suchen sollte. Wie wollen Sie diese Klientel überzeugen?

Gram: Wir zählen zum Mittelstand Firmen, die zwei oder drei Milliarden Euro Umsatz erzielen - das ist der gehobene Mittelstand, und das ist unser Zielmarkt. Ich glaube nicht, dass die großen Outsourcer, sei es EDS, IBM Global Services oder T-Systems, für diese Kunden keine Angebote haben. Die angesprochenen Mittelständler sind alle sehr international aufgestellt. Wenn die einen IT-Partner suchen, der ihre globale Präsenz unterstützen muss, werden sie nicht bei einem mittelständischen lokalen Outsourcer fündig.

CW: Die Outsourcer stehen häufig im Verdacht, sich Zusatzservices, die nicht Bestandteil des Vertrags sind, sehr gut bezahlen zu lassen. Gram: Langfristig gibt eine Partnerschaft keinen Sinn, bei der nur eine Partei gewinnt - so etwas streben wir auch nicht an. Üblicherweise haben wir in den Verträgen auch Benchmarks vereinbart. Auch wir wollen unseren Kunden nachweisen können, dass wir marktgerechte Services zu marktgerechten Preisen liefern.