E-Procurement: Ende der Experimentierphase

12.06.2002
Von Christian Zillich

Dezentrale Anlieferung verringert Lagerbedarf

Dadurch, dass die Bedarfsträger ihre Bestellungen nun selbst aufgäben und die Waren direkt an den Verbrauchsort anliefern lassen könnten, habe sich ein weiteres Sparpotenzial erschließen lassen. Zwar koste die dezentrale Anlieferung erst einmal Geld, doch dafür könnten die Lagerflächen stark reduziert werden. Für die Zulieferer sei das allerdings nicht so erfreulich: „Einige Lieferanten machen mit uns nun weniger Umsatz, weil durch die direkte Anlieferung kein Material mehr gebunkert werden muss“, so Deppe.

Möglich werde dies auch dadurch, dass sich die Lieferzeiten durch den E-Procurement-Einsatz drastisch verkürzt hätten. Wenn beispielsweise beim Zulieferer Hahn & Kolb die Bestellung vor 18 Uhr eingehe, sei die Lieferung am nächsten Tag um 11 Uhr vor Ort. Das Beispiel zeigt einmal mehr, dass sich die E-Procurement-Potenziale nur dann umfassend nutzen lassen, wenn sich Anwender nicht scheuen, ihre Geschäftsprozesse zu ändern, statt sie lediglich elektronisch abzubilden.