Breitbandiger Internet-Zugang kann auch günstig sein

DSL statt Standleitung

15.10.2003
Von von Christoph

(DSL). Diese Highspeed-Technik ermöglicht ähnliche Geschwindigkeiten wie eine Standleitung, benötigt dazu aber lediglich die gute alte analoge Kupfer- Telefonleitung.

Das Wormland-Netzwerk ist ein nach außen hin abgeschlossenes System. Um ein solches DSL-Netzwerk aufzubauen, müssen zwischen Telefonleitung und Workstation Router geschaltet werden. Deren Implementierung für alle 14 Filialen dauerte lediglich vier Wochen, obwohl man auf Servicetechniker vor Ort verzichtete. Stattdessen wurde der Router in einer Testfiliale vorkonfiguriert und genau beschrieben, wo welcher Stecker hingehört. Anschließend konnten die Mitarbeiter in den anderen Häusern die Technik problemlos selber installieren. Die Geschwindigkeit beträgt beim Upload ebenso wie beim Download 144 Mbit pro Sekunde. Das klingt nicht besonders schnell, aber zur Aktualisierung der Daten aus der Warenwirtschaft reicht es vollkommen.

Theoretisch sinkt das Tempo mit dem Anwachsen der Nutzerzahl, doch dieses DSL-typische Problem tritt im Falle von Wormland nicht auf, weil es sich dabei um ein gemanagtes System handelt, bei dem QSC die Bandbreite garantiert. Die Abrechnung erfolgt über eine Monatspauschale ohne Beschränkung der Datenmenge, die Router sind in diesem Preis enthalten. Wie teuer eine solche Vernetzung tatsächlich ist, hängt von den individuellen Wünschen des Kunden ab; in der Regel liege der Betrag proWorkstation bei unter 200 Euro im Monat, so QSC-Manager Schäfer. Bei Wormland bezahlt man jedenfalls trotz Flatrate und der vielen zusätzlichen Möglichkeiten etwa ebenso viel wie für die alten ISDN-Verbindungen. In den Filialen des Herrenausstatters laufen mittlerweile neben dem Mail-Verkehr und der Warenwirtschaft auch die Zeiterfassung und das Helpdesk über das System, an das 130 Arbeitsplätze angebunden sind.

Telefonkosten senken

Die Geschwindigkeit von 144 Mbit pro Sekunde reicht bisher aus, bei Bedarf kann QSC kurzfristig auch wesentlich mehr zur Verfügung stellen. Vermutlich wird das bald nötig sein, denn EDV-Leiter Jonas hat mit dem DSL-Netzwerk große Pläne: Im nächsten Jahr soll auch Voiceover- DSL genutzt werden, also das Telefonieren über die Datenleitung. Gespräche zwischen den 14 Filialen wären dann umsonst. Weitere Schritte sind die Einführung eines Intranet für die Mitarbeiter und, irgendwann in Zukunft, eines Conferencing-Systems, um Umsatzzahlen und Geschäftsentwicklungen mit den einzelnen Zweigstellen online zu diskutieren. Das DSL-Angebot der Deutschen Telekom für mittelständische Unternehmen unterscheidet sich deutlich von der QSC-Offerte. Die TCom tritt hier als kombinierter Telefoncarrier und Internet- Service- Provider auf. Verkauft wird „T-DSL-Business“ nur in Verbindung mit einem ISDN-Anschluss, obwohl in technischer Hinsicht diese

Kombination keineswegs notwendig ist: DSL funktioniert auch auf Basis der analogen Telefonleitung.