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Doppelkopf-Festplatte hält Hacker fern

23.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das japanische Unternehmen Scarabs hat eine Festplatte entwickelt, die Hackerangriffe unmöglich machen soll. Sie ist mit zwei Köpfen ausgestattet, erklärt Firmenchef Naoto Takano. Ein Kopf ist nur mit Lesefunktionen ausgestattet und per Kabel mit dem Server verbunden. Er ist dafür zuständig, die Inhalte der Website anzuzeigen. Der zweite Kopf bietet zusätzlich Schreibfunktionen und hängt über eine gesonderte Leitung am Rechner, auf die nur Administratoren mit spezieller Zugangsberechtigung zugreifen können. Die Folge: Selbst wenn ein Angreifer Zugriff auf den Server bekommt, kann er keine Daten auf die Platte schreiben und somit keine Schadprogramme installieren.

Die Idee, eine Platte mit getrennten Lese- und Schreibköpfen zu entwickeln, hatte Takano eigenen Angaben zufolge bereits 1985. Für den normalen Betrieb im PC sei die Technik jedoch nicht geeignet, da es zu lange dauere, bis der Lesekopf die vom Schreibkopf gespeicherten Daten analysiert hat. Bei der Aktualisierung von Websites spielt das jedoch eine geringere Rolle, meint Takano. Die Festplatte soll sich auf allen Systemen einsetzen lassen. Der Prototyp steckt in einem Windows-NT-Rechner, auf dem ASP (Active Server Pages) und ISS (Internet Information Services) laufen. Die Festplatte will Scarabs bis Ende dieses Jahres für rund 900 Dollar auf den Markt bringen.

In einer Weiterentwicklung soll die Platte im Server nur noch mit einem Lesekopf ausgestattet sein. Aktualisierte Daten werden dann von einem externen Schreibkopf über eine SCSI-Verbindung übertragen. (lex)