Green IT wächst und gedeiht
Noch stärker als im Vorjahr wollen die CeBIT-Verantwortlichen 2009 das Thema Green IT betonen. "Aus dem Village 2008 wird in diesem Jahr eine Green IT World", kündigt Mario Tobias vom Branchenverband Bitkom an. Im vergangenen Jahr hätten sich laut einer Umfrage unter 10.000 Besuchern immerhin 53 Prozent der Messegäste für dieses Thema interessiert, begründet der Bitkom-Vertreter das stärkere Engagement. Außerdem sei Green IT kein reines Öko-Thema, sondern ein knallhartes Business-Thema. Ausstellung und Konferenzprogramm stehen unter der Schirmherrschaft des Bundesumweltministeriums.
Auch die Hersteller setzen auf die Green-IT-Karte. Beispielsweise zeigt die deutsche Firma Christmann verschiedene Strom-sparende Client-Systeme. Mit dem "Teo Ultramicro" präsentiert der neidersächsische Hersteller einen Minirechner, der auf der Grundfläche einer CD-Hülle Platz findet und lediglich zwischen acht und zwölf Watt verbraucht. Mit VIA-CPU und VIA-Grafikchip und 512 MB RAM eignet sich das System zwar nicht für rechenintensive Anwendungen wie Bild- oder Video-Bearbeitung, räumt Firmen-Gründer und -Chef Wolfgang Christmann ein. Für gängige Büroanwendungen reiche die Leistung indes allemal.
Darüber hinaus zeigt Christmann neue Modelle aus seiner "Teo-X"-Reihe. Die bunten, würfelförmigen Kompaktrechner basieren auf Intels Mobil-Plattform Atom und bieten den Anwendern darüber zwischen 512 MB und 2 GB Arbeitspeicher sowie Festplattenkapazitäten zwischen 80 GB und 1,5 TB. Alternativ können Kunden die Teo-X-Geräte auch mit Solid State Drives (SSDs) mit acht bis 32 GB ordern. Laut Messungen des Herstellers lässt sich der Stromverbrauch eines entsprechend konfigurierten Systems inklusive Display auf knapp über 20 Watt drosseln.
Virtuelle Server konsolidieren
Wer seine Webseiten und -services virtualisiert hosten lässt, kann das in den Strato-Rechenzentren Berlin und Karlsruhe künftig auch auf einem einzigen Server tun. "Webserver, Mailserver, Datenbankserver, Testumgebungen und Backup-Server eines Unternehmens konsolidieren wir auf Wunsch jetzt auf einem einzigen Server, der einem Kunden allein gehört - vom Shared-Server für viele Kunden wechseln wir zum Multi-Server für einen Kunden", präsentierte Stratos CEO Damian Schmidt das neue Angebot "Multi-Server", das Hardware-Ressourcen besser auslasten soll. Der Kunde kann selbst mehrere virtuelle Server anlegen und über eine Oberfläche konfigurieren. "Er weist Parameter wie Arbeitsspeicher, Festplattenplatz und Prozessorzeit selbst zu - so kann tagsüber dem Web- und Mailserver eine höhere Priorität zugeteilt werden und nachts dem Datenbankserver für bestimmte Rechenoperationen, die tagsüber wegen der hohen Zugriffsbelastung kaum effizient ausgeführt werden können", so Schmidt. Durch die bessere Lastverteilung auf den Rechnern verspricht sich der Hoster einen weiteren Schub für die eigenen Green-IT-Bestrebungen.