Raumsysteme im Rechenzentrum

Die sicheren vier Wände für Server & Co

16.09.2008
Von Hans-Jörg Schilder

Physikalische Sicherheit im Überblick

  • Stromversorgung: Mehrere parallele Stromleitungen versorgen das Rechenzentrum. Normale Stromleitungen, vom Kraftwerk versorgte Notstromanschlüsse, Anschlüsse vom normalen Energieversorger und ein Außenanschluss für einen mobilen Generator liefern auch im Notfall Strom.

  • USV: Die Unabhängigen Stromversorgungen (USV) sollten in eigenen Räumen untergebracht sein. Wartungsarmut und eine hohe Lebenserwartung sind hier die Kriterien.

  • Klima: Im Rechenzentrum sorgen mehrere Klimaanlagen für die richtige Temperatur und die richtige Bewegung der Luft.

  • Brandschutz von außen: Die Wände sind wie Schotten in einem Schiff aufgebaut, außen und innen mit Stahl geschützt sowie innen mit einer flammhemmenden Isolierschicht ausgestattet. Die Durchbrüche für die Kabel sind mit speziellen Feuerschotten versehen.

  • Aktiver Brandschutz von innen: Im Notfall wird das gesamte Rechenzentrum durch ein aromatisiertes Schutzgas wie etwa Argon geflutet. Die Schaltung erfolgt dabei durch Gasdruck, da auch im Brandfall ohne Stromversorgung die Schutzgasflutung gewährleistet sein muss. Sobald das Schutzgas in das Rechenzentrum eintritt, ertönt eine extrem laute Hupe, die alle Personen warnt, die sich noch im Raum aufhalten. Das Gas setzt den Sauerstoffgehalt auf 11 % herunter, um ein Überleben der Eingeschlossenen zu erlauben.

  • Frühesterkennung: Die vorausschauende Erkennung von Kabelbränden oder Brandherden funktioniert über eine Brandfrühesterkennung, die auf Aerosole beziehungsweise ionisierte Luft reagiert. Aerosole treten bei Schmorstellen in den Kabeln auf.

  • Kabel: Generell werden beim Bau eines Rechenzentrums Kabel verwendet, die bestimmten Brandzeit widerstehen. Durch eine besonders schwer entflammbare Umhüllung können die Kupferleitungen den Strom weiterhin transportieren und reißen auch nicht ab.