iPhone, Android, Symbian

Die Ruhe vor dem Ansturm im Smartphone-Markt

24.09.2010
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Die Trends verschlafen

Vor Schwierigkeiten steht auch der finnische Handy-Riese Nokia. Lange Zeit technisch wegweisend, hat der Marktführer wegen seiner Service-Strategie um das mobile Portal Ovi das Kerngeschäft vernachlässigt, sein Symbian-Betriebssystem Fett ansetzen lassen und den Trend zu Touchscreen und einfacher Benutzerführung fast komplett verschlafen. Die versprochenen Topmodelle mit Symbian 3 oder Meego ließen lange auf sich warten. Als Konsequenz büßt der Hersteller kontinuierlich Marktanteile ein, auch wenn der Absatz im zweiten Quartal um 41 Prozent auf 23,8 Millionen Smartphones stieg. Im Detail betrachtet befindet sich Nokia laut Canalys-Studie vor allem in den Industrieländern und im Hochpreissegment auf dem Rückzug, während die Company bei billigen Mittelklassegeräten wie dem populären Touchscreen-Handy Nokia 5230 und insbesondere in Schwellenländern noch gut im Geschäft ist.

Bei seinem Marktanteil von 38 Prozent profitiert der Hersteller klar von einer großzügigen Definition des Begriffs Smartphone, die zahlreiche günstige Mobiltelefone der Nokia-Produktpalette dank Symbian-Betriebssystem mit einschließt.

Ausgehend von aktuellen Trends wie dem Mobilen Internet, Apps und Social Media sowie dem allgemeinen Preisverfall bei Komponenten könnte diese mehr oder weniger künstliche Trennung zwischen Handy und Smartphone ohnehin bald Geschichte sein. So prognostiziert etwa Canalys, dass bereits 2013 über 27 Prozent aller weltweit verkauften Mobiltelefone Smartphones sein werden. In Westeuropa soll der Anteil über 60 Prozent, in Nordamerika bei rund 48 Prozent liegen.