Desktop Virtualisierung

Die Infrastruktur muss stimmen

14.09.2011
Von 
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Checkliste für die Vorbereitung

Zu den Hindernissen bei der Realisierung von Desktop-Virtualisierungsprojekten gehören aber auch mangelnde Zielvorstellungen sowie fehlende Voraussetzungen in den Rechenzentren der Unternehmen. Wer in seiner Organisation mit Desktop-Virtualisierung beginnen möchte, sollte eine Checkliste erstellen und sich zunächst den grundsätzliche Fragen widmen, rät Lösungsspezialist Matrix42.

Dabei sollten die IT-Abteilungen analysieren, für welche Mitarbeiter des Unternehmens ein VDI-Modell sinnvoll ist und für welchen Mitarbeiter andere Desktop-Virtualisierungsmethoden einzusetzen sind. Nicht für jeden Angestellten und nicht jeder Prozess eignet sich das gleiche Modell. Zudem gelte es zu berücksichtigen, dass immer mehr Mitarbeiter mobile Arbeitsmöglichkeiten, in der Konsequenz auch mit privat genutzten Computern, bevorzugen würden.

Schließlich können virtuelle Infrastrukturen auch in traditionellen Desktop-Umgebungen sinnvoll, weil kostengünstiger, sein. Hier ist es aber wichtig, auch daran zu denken, dass die Anwender Thin- oder Zero-Clients im Unterschied zu herkömmlichen PCs mit Vollausstattung akzeptieren. Unzufriedene Benutzer könnten sonst virtualisierte Arbeitsplätze ablehnen und Virtualisierungsprojekte damit zum Scheitern bringen.

Hier spielt der Faktor Performance natürlich eine entscheidene Rolle: Ist der Zugriff auf beispielsweise zentrale VDI-Desktops zu langsam, leidet die Akzeptanz der Benutzer. Das gilt im besonderen Masse auch für Mitarbeiter in Außenstellen, die auf zentrale Ressourcen zugreifen wollen. Hohe Latenzen verzögern die Anwendungs-Übertragung, Mitarbeiter in Niederlassungen oder remote müssen warten, sind unproduktiv und frustriert.

VDI bedeutet zwar weniger Aufwand für Administration und Support von Desktop-Umgebungen. Es müsse aber klar sein, schreibt Matrix42, "dass die Umstellung auf virtuelle Desktop-Umgebung nicht automatisch den Verzicht auf ein entsprechendes Management bedeutet". Daher ist es wichtig, dass die Unternehmen die Management- und Administrationsanforderungen in der Planung und bei der Berechnung des ROI berücksichtigten.

Ohne Know-how über Speicher, Bandbreiten, Server- und Netzinfrastruktur geht es ebenso wenig wie ohne das Wissen um die Anforderungen an funktionale Desktops. Zudem werden für absehbare Zeit virtuelle und physische Desktops nebeneinander her existieren, entweder, weil die Unternehmen vor einer vollständigen Umstellung zurückschrecken oder weil es die Notwendigkeit dafür nicht gibt.