Die Durststrecke geht zu Ende

25.03.2004
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Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Aufwärtstrend im IT-Freiberuflermarkt, der Mitte 2003 begann, setzt sich weiter fort: Im Februar 2004 zogen die Projektanfragen an Selbständige um 17,6 Prozent gegenüber dem Vormonat an. Getragen wird das Wachstum von der starken Nachfrage nach SAP-Experten.

Auf den heißen Herbst folgt ein heißer Frühling: Das Projektportal Gulp Information Services, in dem über 48000 IT-Freiberufler im deutschsprachigen Raum (inklusive Österreich und Schweiz) mit ihren Profilen eingetragen sind, verzeichnete in seiner jüngsten Datenbankauswertung mit rund 4230 Projektanfragen im Februar ein Rekordhoch - das sind 5,5 Prozent mehr als das zuvor beste Gulp-Ergebnis vom Januar 2001. Die Auftragsanfragen lagen im abgelaufenen Monat um 17,6 Prozent über dem Januarwert dieses Jahres und um mehr als 90 Prozent über dem Februarergebnis von 2003.

"Projektmarkt bleibt schwierig"

Wie viele Projekte jedoch tatsächlich realisiert werden, ist eine andere Frage. Im Durchschnitt kontaktierten die Unternehmen bei Gulp im Februar 2,9 Freiberufler pro zu vergebendes Projekt. So kommentiert Gulp-Geschäftsführer Karl Trageiser trotz der starken Nachfrage, man könne sich zwar über die Entwicklung freuen, solle aber auf dem Teppich bleiben, denn: "Der IT-Projektmarkt bleibt schwierig."

"Die IT in den Unternehmen stand nach der Krise auf dem Prüfstand, der Return on Investment wurde wichtig," erklärt Stefan Symanek von Gulp. "Die Unternehmen machen nun ihre Hausaufgaben und initiieren neue Projekte," kommentiert der Gulp-Sprecher die sich abzeichnende Investitionsfreude der Projektanbieter. Die Firmen gingen jetzt aus der Wettbewerbssicht wirtschaftlich wichtige und strategische Vorhaben an. Das schlage sich nicht nur in der Planung und der direkten Besetzung der Stellen nieder, sondern sei auch an der Art der Anfragen in der Gulp-Datenbank abzulesen. Bei der Kontaktaufnahme mit SAP-Profis beispielsweise fragten Firmen immer häufiger nach Qualifikationen für das Modul "SAP SEM" (Strategic Enterprise Management). "Diese Entwicklung ist ein erstes Signal, dass Unternehmen wieder verstärkt strategische IT-Projekte anpacken", fügt Trageiser hinzu.

Frankfurt und München vorn