Studie zur Desktop-Virtualisierung

Die Cloud schafft neue Arbeitswelten

25.01.2012
Von Katharina Grimme

Den Desktop zentral bereitstellen

Eine für Mittelständler durchaus interessante Option besteht darin, den konventionellen Rechnerarbeitsplatz durch eine virtualisierte Desktop-Umgebung zu ersetzen. Bei der Wahl der passenden Virtual-Desktop-Umgebung bieten sich laut Pironet NDH drei Ansätze an:

  1. Für standardisierte Arbeitsplätze sind als Lösung Terminal-Services denkbar, worin der Desktop als virtuelle Session in einer geteilten Cloud-Umgebung läuft.

  2. Die zweite Variante sind so genannte Server-Hosted-VDI-Umgebungen (VDI = Virtual Desktop Infrastructure). Sie erlauben es, den Desktop an individuelle Anforderungen anzupassen, etwa indem spezielle Software installiert wird. Ebenso wie Terminal-Dienste erfordern Server-Hosted-VDI-Ansätze eine permanente Online-Verbindung.

  3. Als dritte Alternative kommen Client-Hosted-VDI-Dienste in Betracht. Diese virtuellen Desktops sind auf die Anforderungen mobiler Nutzer zugeschnitten, die keinen permanenten Zugang zum Netz haben. Der virtuelle Desktop läuft nicht im Rechenzentrum, sondern in einer Hypervisor-Umgebung auf dem lokalen Rechner und nutzt somit Prozessor und Arbeitsspeicher des Client-Geräts. Das macht ein Arbeiten "offline" möglich - trotz Virtualisierung. Sobald eine Online-Verbindung vorhanden ist, synchronisiert der lokale Rechner die Daten mit dem Virtual Desktop im Rechenzentrum.

Virtualisierte Desktops sind im Kommen

Die PAC-Erhebung förderte Erstaunliches zu Tage: Rund ein Viertel der befragten mittelständischen Unternehmen setzt demnach bereits virtualisierte Desktop-Umgebungen ein, teils zentral, teils dezentral virtualisierte Rechnerarbeitsplätze. Ein Wert allerdings, den der Auftraggeber der Studie, Pironet NDH, aus eigener Erfahrung nicht bestätigen kann: In dessen Zielgruppe, dem gehobenen Mittelstand, würden nur unter zehn Prozent der Unternehmen zumindest Teile ihrer Desktop-Landschaft virtualisieren. Den hohen Wert aus der Umfrage führt der Studieninitiator auf die Begriffsverwirrung zurück, die im Bereich Desktop-Virtualisierung noch herrscht.

Gleichwohl zeigt die Studie von PAC: "63 Prozent der befragten Fachleute und Manager gehen davon aus, dass sich der Virtualisierungsgrad ihrer Desktop-Landschaft in den kommenden zwei bis drei Jahren erheblich erhöhen wird", erläutert Katharina Grimme, Analystin bei PAC und Autorin der Studie. Neben den 25 Prozent der mittelständischen Firmen, die bereits eine VDI einsetzen, planen demnach weitere 25 Prozent die Einführung dieser Technologie.