Umbruch 2011

Die CeBIT sucht ihre Zukunft

08.03.2010

Zukunft Privatkunde

Die Verbraucher setzten zunehmend Trends und Themen, sagte Messe-Vorstand Raue. "Wenn wir das nicht aufgreifen würden, würden wir uns die Zukunft abschneiden." BITKOM-Präsident Scheer verwies darauf, dass die Branche ein Drittel des Umsatzes mit Privatkunden macht. Außerdem seien im "Web 2.0" viele Menschen Anwender und Produzenten zugleich - indem sie zum Beispiel neue Anwendungen für Multimedia-Handys entwickeln oder Fotos und Texte ins Netz stellen. "Es ist wichtig, dass die Messe sich wieder neu erfindet."

Für den Deutschland-Chef des IT-Giganten Microsoft , Achim Berg, ist das neue Konzept der Cebit eine Kehrtwende. "Eine reine Business-Messe funktioniert nicht mehr, das hat sich seit zwei, drei Jahren deutlich abgezeichnet." Für viele Innovationen gäben heute die privaten Verbraucher den Anstoß, die erst dann im Geschäftsumfeld Einzug hielten.

Mit der neuen Struktur werde es im nächsten Jahr einen "deutlichen Umschwung" geben, lautet nun die Hoffnung hinter den Kulissen. Denn für die nun gefundene "kombinierte Lösung" - sowohl Fachbesucher als auch Privatkonsumenten - sei die Cebit die einzige Plattform.

Spannend dürfte es vor allem sein, wie sich die neue Sparte "Cebit Life" darstellt und wie sie vom Publikum angenommen wird. Mit einer "Cebit Home", einer verbraucherorientierten Multimedia-Messe, hatte die Deutsche Messe AG Ende der 90er Jahre Schiffbruch erlitten - das Besucherinteresse war schwach.

Für eine Trendwende bei der Cebit im nächsten Jahr wäre es höchste Zeit. Denn in den vergangenen Jahren hat die IT-Messe kontinuierlich an Boden verloren, Aussteller- und Besucherzahlen gingen drastisch zurück. Ein Grund war der Strukturwandel in der Branche. Dazu aber kam, dass sich vor allem Mobilfunk-Unternehmen und Konzerne aus der Unterhaltungselektronik auf der Cebit nicht mehr richtig aufgehoben fühlten und auf andere Messen setzten. (dpa/ajf)