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Deutsche und österreichische Städte prüfen Linux-Einsatz

18.09.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach der Entscheidung der Stadt München, künftig Linux einzusetzen, brechen auch in anderen Kommunen die Dämme. Die österreichische Hauptstadt Wien prüft den Einsatz von Open-Source-Produkten ebenso wie neun größere Städte in Rheinland-Pfalz.

Die von Microsoft gefürchtete Signalwirkung der Münchner Stadtratsentscheidung scheint sich damit zu bewahrheiten. Wie ein IT-Verantwortlicher der Stadt Wien bestätigte, prüft die Kommune den Umstieg auf Linux für die rund 15.000 PC-Systeme. Eine Entscheidung für den Projektstart soll in der ersten Jahreshälfte 2004 fallen, wenn ein Prüfbericht der zuständigen Magistratsabteilung vorliegt. Bis zum Jahr 2007 könnte das IT-Team die Infrastruktur sukzessive auf Open-Source-Produkte umstellen und die bislang verwendeten Windows-Programme komplett ersetzen.

Die Initiative der Stadt Wien geht auf einen Antrag der Grünen vom Juni 2003 zurück. Einen Monat zuvor hatte der mehrheitlich rot-grüne Münchner Stadtrat gegen die Stimmen der CSU-Fraktion beschlossen, die IT-Infrastruktur mit rund 14.000 Rechnern von Microsoft-Produkten auf Open-Source-Systeme umzustellen.

Auch andere deutsche Kommunen denken seither über Alternativen zu Windows nach. So prüfen derzeit neun größere rheinland-pfälzische Städte, "anstelle der Produkte des Beinahe-Monopolisten Microsoft ihre Computer-Infrastruktur mit Open-Source-Produkten zu bestücken", heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Mainz. Neben Mainz zählen dazu die Stadtverwaltungen Kaiserslautern, Alzey, Koblenz, Landau, Neustadt/Weinstraße, Speyer, Trier und Worms. (wh)