Deutsche Niederlassung will bis Ende 1993 wieder schwarze Zahlen schreiben Olivetti kraenkelt weniger und krempelt Notebook-Angebot um

09.07.1993

MUENCHEN (wm) - Eines der Ziele von Olivetti sei es, den Markennamen in der DV-Branche populaerer zu machen, wiederholte mehrmals Werner Suelzer, Geschaeftsfuehrer der deutschen Olivetti GmbH, bei der Vorstellung neuer PCs und Notebooks. Dieses Ziel hat der italienische Mutterkonzern bereits voellig kostenlos mit der Verwicklung Carlo de Benedettis, Chef der Olivetti S.A., in die Bestechungswelle in Italien erreicht.

Es sprechen aber einige Anzeichen dafuer, dass die Olivetti GmbH sich langsam aus dem Tal herausbewegt, wenngleich Branchenbeobachter den Durchbruch zu schwarzen Zahlen anders als Suelzer noch nicht 1993 erwarten. Das Unternehmen hat jetzt aber das PC-Angebot komplett ueberarbeitet und vier Notebooks neu entwickelt.

Eine Leistungs- und Preisklasse hoeher liegen die M6-Suprema- Modelle, die als Multimedia-PCs ueber ein Audiomodul zur Sprachein- und -ausgabe verfuegen. Waehrend die Ausfuehrungen M6-420, M6-440 und M6-460 mit einem Pentium-Overdrive-Prozessor ausgestattet werden koennen, enthaelt der M6-620 bereits Intels 486-Nachfolger. Anders als in den anderen Modellen findet sich auf der Hauptplatine des M6-620 unter anderem ein SCSI-2- und ein Ethernet-Controller.

Olivetti bietet seiner Stammkundschaft bei Banken, Grossindustrie und Einzelhandel jetzt auch fuenf neue tragbare Rechner an. Der Quaderno wurde ueberarbeitet und ist nun mit dem Namenszusatz 33 ein 386-PC mit einer 60-MB-Festplatte, auf der bereits Windows, Microsoft Works und Lotus Organizer installiert sind. Neu hinzugekommen ist auch eine Maus, die vor der kleinen Tastatur eingebaut ist. Der Listenpreis fuer den DIN-A5-Rechner betraegt 3500 Mark.

Die vier anderen tragbaren "Philos"-Rechner haben das normale DIN-A4-Format und werden ebenfalls mit DOS, Windows und dem Lotus Organizer ausgeliefert. Das Einsteigermodell "Philos 11" fuer etwa 2800 Mark enthaelt einen 386SL-Prozessor (25 Megahertz Taktfrequenz), 2 MB Arbeitsspeicher und eine 60 MB grosse Festplatte. Clou bei Olivettis "Philos"-Notebooks ist das 3,5 Zoll-Diskettenlaufwerk, an dessen Stelle auch ein Netzteil eingebaut werden kann.

Das aehnliche Modell "Philos 33" kennzeichnen doppelt so viele Arbeitsspeicher und ein PCMCIA-Steckplatz, Version 2.0, mit einer Bauhoehe von 10,5 Millimetern sowie die Auswahl zwischen einer Festplatte mit 80, 120 oder 240 MB Speicherkapazitaet. In diesem und in den zwei noch leistungsstaerkeren Modellen integriert Olivetti einen ausklappbaren Trackball.

Eine Prozessornummer groesser ist der "Philos 22", der mit monochromem und Farb-LC-Bildschirm angeboten wird. Ausserdem setzt das Unternehmen in diesem Modell auf Intels 486SL-CPU, die auf 4 MB Arbeitsspeicher und eine 84 oder 120 MB grosse Festplatte zugreifen kann. Mit Schwarzweiss-Bildschirm kostet der Philos 22 etwas unter 4000 Mark, die Farbversion schlaegt mit 5100 Mark zu Buche.

Am besten ausgestattet ist das Modell "Philos 44", das wie der Philos 22 einen 486SL-Prozessor enthaelt. In den anderen Ausstattungsmerkmalen aehnelt es dem Philos 33 und enthaelt wie dieser Mikrofon und Lautsprecher, die Microsofts Multimedia- Standard genuegen. Mit einem Schwarzweiss-LC-Bildschirm liegt der Preis bei 5500 Mark, fuer Farbe auf dem Bildschirm sind etwa 8400 Mark zu berappen.