IT-Security im Unternehmen

Der richtige Schutz für das Endgerät

30.03.2011
Von Thorsten Dombach

Die Grenzen der Firewalls

IT-Security-Pannen verursachen nicht nur Aufwand in der Problemlösung, sie schmälern einer Erhebung der PGP Corpopration zufolge auch den Umsatz des Unternehmens.
IT-Security-Pannen verursachen nicht nur Aufwand in der Problemlösung, sie schmälern einer Erhebung der PGP Corpopration zufolge auch den Umsatz des Unternehmens.
Foto: mabunta

Eine Möglichkeit, den PC vor Schadprogrammen zu schützen, die vom Virenscanner nicht erkannt werden können, ist das so genannte Application Blocking. Dabei wird nur bestimmten Anwendungen auf dem PC Zugang zum Internet gewährt. Schadprogramme, die ohne Wissen des Nutzers Firmendaten versenden, bleiben somit außen vor. Dieses Verfahren ist mittlerweile Bestandteil vieler Personal Firewalls, hat aber auch seine Schattenseiten. Neue Anwendungen werden auch dann geblockt, wenn der Mitarbeiter sie für seine Arbeit benötigt. Hier muss zunächst ein Administrator Hand anlegen. Und nach einem größeren Update kann es sein, dass auch bereits legitimierte Programme wie Browser oder Mail-Clients nicht mehr auf das Internet zugreifen dürfen.

Der Aufwand ist erheblich und nur zu bewältigen, wenn die IT-Abteilung genügend Know-how und Mitarbeiter hat. Die bei den meisten Personal Firewalls genutzte Methode, den Endanwender entscheiden zu lassen, ob eine Anwendung auf das Internet zugreifen darf, ist auch nur in Einzelfällen praktikabel: Welcher Benutzer verfügt über das nötige Know-how, um solche Entscheidungen sicher zu fällen? So kann das Application Blocking keinen absoluten Schutz gewährleisten.

Mobile Daten verschlüsseln

Verschlüsselungstechniken sind unverzichtbar, wenn Daten auf mobilen Geräten oder Wechselmedien wie etwa USB-Sticks das Unternehmen verlassen. Eine Festplatten- und Datenträgerverschlüsselung kann ein Datenleck bei Verlust eines Notebooks verhindern. Wenn gespeicherte Daten in falsche Hände geraten, kann das die Existenz eines Unternehmens gefährden: Es können sich Haftungsansprüche ergeben, weil etwa die Bestimmungen des jüngst verschärften Bundesdatenschutzgesetzes verletzt oder Verträge mit Geschäftspartnern weitergereicht wurden. Zudem leidet die Reputation einer Firma unter solchen Vorfällen massiv. Der Markt bietet verschiedene, leicht implementierbare Lösungen für den Datenschutz. Ratsam ist vor allem, die Verwaltung der notwendigen Passwörter komfortabel zu gestalten. Schließlich muss es möglich sein, dem legitimen Besitzer der Daten auch dann den Zugriff zu ermöglichen, wenn er sein Passwort vergessen hat.

Trotz aller Sicherungsmaßnahmen wird man jedoch einen unerwünschten Verlust vertraulicher Informationen nie völlig verhindern können. An den Arbeitsplätzen muss letztendlich eine pragmatische Balance zwischen Sicherheit und Produktivität gefunden werden. Zu strenge Reglements stören den Arbeitsfluss. Wichtig ist deswegen, dass stets nachvollziehbar ist, welcher Mitarbeiter was mit den sensiblen Daten gemacht hat.

Die starke Authentifizierung trägt dazu bei. Dabei wird ein Mitarbeiter nach seiner Anmeldung am PC auch an allen Datenquellen mit seinem Benutzernamen registriert. Alle Aktionen im Netzwerk oder auf lokalen Datenträgern können ihm genau zugeordnet werden. Tauchen sensible Daten außerhalb des Unternehmens auf, ist deren Weg nachvollziehbar. Davon können auch Mitarbeiter profitieren: Durch die Authentifizierung ist es möglich, Vorsatz von Versehen zu unterscheiden. Die Geschäftsführung sollte dabei aber bedenken: Die Nachvollziehbarkeit aller Datenzugriffe darf nicht dazu führen, dass sich die Mitarbeiter ausspioniert fühlen.