Auslaufmodell IT-Chef

Der klassische CIO ist von gestern

23.10.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Der Outsoucing-Trend ergreift auch die Management-Ebene, so die Personalberatung Boyden Executive Search.
Jörg Kasten prophezeit das Ende des CIOs alter Prägung.
Jörg Kasten prophezeit das Ende des CIOs alter Prägung.
Foto: Boyden

In den vergangenen Jahren habe die Rolle des CIO ständig an Bedeutung gewonnen, sagt Jörg Kasten, Managing Partner bei Boyden Deutschland. Doch jetzt nähere sich dieser Prozess "langsam, aber sicher" einer "Kehrtwende": Die Verlagerung von IT-Dienstleistungen in das Ausland (Offshoring oder Nearshoring), also raus aus den Unternehmensstrukturen, lasse auch den Einfluss und die Bedeutung der IT-Leiter schrumpfen. Deshalb sei der CIO-Bereich in manchen Branchen nicht mehr als eigenständiges Vorstandsressort angesiedelt: "Der CIO alter Prägung ist kein Zukunftsmodell," prophezeit Kasten. Mehr noch: "Er befindet sich momentan auf dem absteigenden Ast."

Nach Ansicht von Boyden Executive Search brauchen die IT-Bereiche angesichts dieser Entwicklung eine strukturelle Veränderung und eine strategische Neuausrichtung. Zudem wirke sich der Outsourcing-Trend künftig nicht mehr nur auf die IT-Mitarbeiter und die mittleren Management-Bereiche, sondern auch auf den CIO selbst aus. Wie das aussehen kann, weiß die Personalberatung gut; schließlich vermittelt sie auch Interim-CIOs.