Dell stemmt sich gegen den Umsatzrückgang

23.09.2002
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Angedeutet hat sich der schleichende Prozess schon vor einigen Jahren: Im Februar 1999 war der Aktienkurs des Unternehmens an einem Tag um 15 Prozent eingebrochen, für die damalige Zeit ein erschreckend hoher Wert. Der Grund war ein „enttäuschendes Quartalsergebnis“, so die „FAZ“, weil der Umsatz verglichen mit der Vorjahresperiode „nur“ um 38 Prozent zulegen konnte. In den acht Berichtszeiträumen zuvor hatte das Wachstum der Einnahmen durchschnittlich 56 Prozent betragen. Doch die Zeiten haben sich geändert: Statt der einst zweistelligen Wachstumsraten musste Dell im vergangenen Fiskaljahr erstmals einen Umsatzrückgang melden.

Mit der Offensive in neue Märkte soll dem Abwärtstrend gegengesteuert werden. Künftig bietet Dell eigene Drucker ebenso wie PDAs an, gleichzeitig sollen die Einnahmen mit Unternehmenskunden und mit Dienstleistungen gesteigert werden. Laut Walid Moneimne, Chef der europäischen Enterprise Systems Group von Dell, will die Company innerhalb von vier bis fünf Jahren ihren Umsatz von zuletzt 32 Milliarden Dollar verdoppeln. Rund die Hälfte davon soll auf Server, Speicher und Services entfallen, wobei das Wachstum im Enterprise-Bereich nach Aussage von Moneimne hauptsächlich organisch verlaufen wird. Gegenwärtig nimmt Dell etwa 80 Prozent mit PCs und Notebooks ein.

Der PDA-Markt schrumpft

Die spontane Entscheidung, eigene PDAs anzubieten, belegt indes den Druck, unter dem die Texaner stehen. Noch im Februar hatte Dell derartige Spekulationen offiziell zurückgewiesen; der Markt sei nicht groß genug, hieß es. Viel hat sich inzwischen nicht getan, die Rahmenbedingungen sind eher noch schlechter geworden. Laut Gartner Dataquest wurden im zweiten Quartal 2002 in Europa 46.2000 digitale Assistenten verkauft. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 100000 Geräte mehr.

„Die Zeit ist auf unserer Seite, alles läuft in die richtige Richtung.“