Dell beginnt mit indirektem Verkauf in Asien

05.07.2007

Erste Gedanken, sich vom ausschließlichen Direktvertriebskonzept zu verabschieden, hatte Firmengründer und Chief Executive Officer (CEO) Michael Dell schon im April 2007 in einer E-Mail an die Dell-Belegschaft geäußert. Nach den bislang vorliegenden Meldungen wird Dell in Kürze beginnen, Mobilrechner und Tischsysteme (Desktops) über asiatische Wiederverkäufer und Handelspartner zu verkaufen. Bereits seit einem Monat vertreibt das Unternehmen in den USA PCs über die Handelskette Wal-Mart.

Wie ein Firmensprecher mitteilte, sei Dell mit einigen möglichen Vertriebspartnern in der asiatisch-pazifischen Region (ohne Japan, China und Südkorea allerdings) in Gesprächen. Namen von potenziellen Kandidaten aus dem Handel nannte er nicht.

Asien sei eine disparate Region. Deshalb werde Dell den indirekten Verkaufsansatz in einigen Regionen früher in anderen später starten.

PC-Markt entwickelt sich in den Regionen sehr unterschiedlich

Laut Untersuchungen von Gartner erhöhte sich die Zahl der weltweit verkauften PCs im ersten Quartal 2007 auf insgesamt 62,7 Millionen Stück. Dies entspricht einem Anstieg von 8,9 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr. Weltweit liegt Hewlett-Packard (HP) mit knapp 11 Millionen verkaufter PCs und einem Marktanteil von 17,6 Prozent an der Spitze der Hersteller, gefolgt von Dell (13,9 Prozent) und Acer (6,8 Prozent).

Während in den USA, Europa, dem Nahen Osten und Afrika sowie in Lateinamerika die Verkäufe höher lagen als prognostiziert, wurden in der Region Asien/Pazifik sowie in Japan die Erwartungen nicht erfüllt. Hier wurden 15,7 Millionen PCs verkauft. Dies entspricht einer Steigerung von 10,3 Prozent zum Vorjahr. In Japan wurden rund vier Millionen PCs verkauft, eine Steigerung von 6,8 Prozent. China verzeichnete ein traditionell eher schwaches erstes Quartal und steigerte seine PC-Verkäufe um 15,2 Prozent.

In EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) lagen die PC-Verkäufe bei 21,6 Millionen Stück. Dies bedeutet eine Erhöhung um 13,7 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. HP liegt hier mit knapp vier Millionen verkaufter PCs und einem Marktanteil von 18,1 Prozent an der Spitze. Es folgen Acer (11,3 Prozent) und Dell (10,9 Prozent).

Der deutsche PC-Markt bleibt schwierig, was auch Marktgrößen wie Fujitsu-Siemens Computers (FSC) zu spüren bekamen. Insgesamt legte er in den ersten drei Monaten des Jahres 2007 nur um 0,5 Prozent zu. Nach Stückzahlen gerechnet liegen hier FSC, HP, Dell und Acer auf den vorderen Plätzen. (jm)