Während es in den USA bereits bergab geht

Dataquest: Der PC-Umsatz in Europa wächst um 32 Prozent

12.01.1990

LONDON (IDG) - Nach dem Boom des Jahres 1989 sieht das Marktforschungsinstitut Dataquest auch für 1990 einen Aufwärtstrend im PC-Markt. Die Analysten erwarten ein Wachstum von 23,5 Prozent bei den ausgelieferten Einheiten und einen Umsatzzuwachs von 32 Prozent.

Den Hauptgrund für das weitere Wachstum in Europa sehen die Marktforscher darin, daß PCs in Europa noch lange nicht so verbreitet sind wie in den USA. Dort wiederum gehen die PC-Verkäufe in letzter Zeit zurück. Allein in Großbritannien stehen an 16 Prozent aller Schreibtisch-Arbeitsplätze PCs in den USA sind es rund 25 Prozent. Bis 1993 soll dieser Wert in ganz Europa die 44-Prozent-Marke erreichen.

Noch sehr gering ist die Nachfrage nach Profi-PCs im europäischen Home-Computer-Markt. Auf lange Sicht rechnet Dataquest aber auch hier mit einem großen Wachstum. Im professionellen Bereich stieg auch die Nachfrage nach leistungsfähigen Prozessoren. So übertrafen 1989 erstmals die Verkaufszahlen der PCs, die auf dem Prozessor 80286 basieren, die der 8086-Geräte. Bereits für 1990 rechnen die Marktforscher damit, daß 386- und 386SX-Rechner die 286er im Verkauf übertreffen werden.

Darüber hinaus wird sich der Euro-PC-Markt 1990 durch sinkende Preise auszeichnen. Dataquest rechnet mit Reduzierungen von 10 bis 15 Prozent. Die großen Nutznießer des vergangenen Jahres waren IBM, Compaq und Apple, während europäische Anbieter wie Olivetti und Amstrad Einbußen hinnehmen mußten. Nach der Dataquest-Studie hatte der europäische PC-Makt im vergangenen Jahr ein Volumen von rund 38 Milliarden Mark, dafür wurden rund 6,3 Millionen Geräte verkauft. +