Der Markt für IT-Sicherheit

Das Who is Who der Security-Branche

04.10.2010
Von 

Patrick Hagn hat bis November 2019 das Competence Center Video geleitet. Er war zuständig für alle Videos auf Computerwoche, CIO und Channelpartner.

Übernahmen liegen im Trend

"Größere kaufen kleinere Anbieter mit Spezialwissen auf." Wolfram Funk, ICT Business Consulting
"Größere kaufen kleinere Anbieter mit Spezialwissen auf." Wolfram Funk, ICT Business Consulting
Foto: Circus Krone

Der Utimaco-Kauf durch Sophos bestätigt die Tendenz zur Konsolidierung im Security-Markt. "Größere kaufen kleinere Anbieter mit Spezialwissen auf, um deren Marktsegment schnell besetzen zu können", sagt der freie Analyst Wolfram Funk, ICT Business Consulting. Für Kunden muss das nicht von Nachteil sein. In der Regel werden die Produkte aufeinander abgestimmt und lassen sich so leichter administrieren. Auch Symantec hat zugekauft. Im Mai dieses Jahres hat der Platzhirsch im Sicherheitsbereich die SSL-Sparte von Verisign angedockt - für den stolzen Preis von 1,28 Milliarden Dollar. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. "Auf meinem Radarschirm befinden sich über 350 Anbieter von Produkten für IT-Sicherheit. Da gibt es noch viel Raum für Konsolidierung", prophezeit Berater Funk.

Budgetsituation entspannt sich

2009 hatten CIOs teure Projekte wie Data Leakage Prevention (DLP) oder Network Access Control (NAC) noch auf Eis gelegt. Die aufkeimende Wirtschaft haucht diesen Vorhaben jetzt wieder neues Leben ein. Insgesamt sollen die IT-Budgets in diesem Jahr um etwa 1,3 Prozent ansteigen, wie eine Gartner-Studie zeigt. Davon profitieren auch die Budgets für IT-Sicherheit. Diese machen im Schnitt etwa fünf Prozent des Gesamtbudgets aus. Unternehmen, die ihre Hausaufgaben erledigt haben, können ihre Ausgaben für Sicherheit sogar wieder zurückfahren, so Gartner, ohne erhöhten Risiken ausgesetzt zu sein. Ohnehin seien hohe Security-Aufwendungen noch kein Indiz dafür, dass eine Sicherheitsstrategie wirklich tragfähig ist.

Inhaltlich hält im Markt der Trend weg von Einzellösungen hin zu Plattformansätzen an. Diese beinhalten im Idealfall Endpunkt-Sicherheit, Firewall und Web- sowie E-Mail-Sicherheit. Best-of-Breed-Ansätze kommen zum Einsatz, wo Komplettlösungen keinen Sinn geben oder genügend Manpower für deren Administration vorhanden ist.

Im Durchschnitt entfallen für Unternehmen pro Angestellten 525 Dollar an Investitionen für Sicherheit. Dazu zählen Ausgaben für Sicherheit der Infrastruktur und der Server sowie Sicherheitssoftware. Am meisten Geld für Sicherheit geben Serviceanbieter, Regierungen und Banken aus. Den höchsten Wert eines von Gartner analysierten Einzelunternehmens erreichte eine Versicherung, die sich ihre Sicherheit 886 Dollar pro Arbeitsplatz kosten ließ.