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D.Logistics holt zwei KPMG-Berater in den Vorstand

19.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Aufsichtsrat der Hofheimer D.Logistics AG hat mit sofortiger Wirkung Thomas Schwinger-Caspari und Andreas Bargende in den Vorstand berufen. Die beiden Manager kommen von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und hatten dem finanziell angeschlagenen Logistikdienstleisters bereits seit mehreren Monaten als externe Berater bei der Restrukturierung assistiert. Der Diplom-Betriebswirt und Wirtschaftprüfer Schwinger-Caspari zeichnet ab sofort für das operative Geschäft von D.Logistics verantwortlich. Der Rechtsanwalt Bargende löst Heinz Fey von seinem Posten als Finanzchef ab. Dieser werde nach einer Übergangszeit in den Aufsichtsrat des Unternehmens zurückkehren, hieß es. Der Firmenmitbegründer hatte dem Konzern Ende Februar gemeinsam mit dem geschassten CEO Detlev Hübner durch eine private Finanzspritze aus einem Liquiditätsengpass geholfen. Daraufhin hatten die

beiden Topmanager wieder ihre früheren Posten im Vorstand bezogen (Computerwoche online berichtete).

Wie CEO Hübner auf einer Pressekonferenz erklärte, verlaufe die Restrukturierung erfolgreich. Bereits zum Jahresende 2002 werde das Unternehmen ein leicht positives operatives Ergebnis erreichen. Im kommenden Jahr könne D.Logistics dann vor Steuern und Zinsen bei 500 Millionen Euro Umsatz einen Gewinn von 20 bis 40 Millionen Euro erwirtschaften. Bis Ende 2003 soll außerdem der Umbau des Konzerns abgeschlossen sein. Der neue Finanzchef Schwinger-Caspari erläuterte, dass ein Großteil der Restrukturierungskosten bereits in diesem Jahr abgeschrieben werden. Die Höhe der Abschreibungen solle jedoch unter den 24 Millionen Euro im Vorjahr liegen.

COO Bargende sieht noch immer enorme Synergiepotenziale bei D.Logistics. Nach der Veräußerung des unrentablen Beratergeschäfts, der E-Commerce-Sparte und des Luftfrachtdienstleisters Cargo-Service-Center (CSC) seien jedoch keine weiteren Notverkäufe mehr geplant. Außerdem werde im Großen und Ganzen bei den operativen Einheiten des Konzerns kein Personal abgebaut, betonte der Vorstand. (mb)