CW-Ranking: Die Top-IT-Unternehmen im Juli 2006

21.08.2006

Siemens Sorgenkinder

Die Top 25 der meistgenannten IT-Anbieter im Juli 2006.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Anbieter im Juli 2006.

Mit seinen Sorgensparten SBS und COM kommt der Münchner Siemens-Konzern nicht aus den negativen Schlagzeilen heraus und landet diesen Monat auf Platz drei im Ranking. Trotz einiger neuer Großaufträge, die SBS im Juli melden konnte – unter anderem von der UBS und dem britischen Department for Work and Pensions – fiel erneut ein hoher Verlust an: Im dritten Quartal entstand ein operativer Fehlbetrag von 99 Millionen Euro, immerhin 10 Millionen weniger als im Vorjahresquartal. Weiterhin unklar ist auch die Zukunft von SBS. Siemens-Vorstandschef Klaus Kleinfeld hat das größte Sorgenkind im Konzern aber nach eigenen Angaben noch nicht aufgegeben. „Wir gehen davon aus, dass die Performance-Talsohle durchschritten ist.“ Er traue dem Bereich zu, bis zum kommenden Frühjahr die ehrgeizigen Renditevorgaben aus eigener Kraft zu erreichen. Langsam ruhiger wird es um die Traditionssparte Siemens COM, die in ein Joint Venture mit Nokia eingebracht wird. Nach dieser Ankündigung im Juni folgte im Juli weiterhin ein großes Presseecho. Dabei standen Themen wie ein drohender Arbeitsplatzabbau und der „Ausverkauf der Geschichte von Siemens“ im Mittelpunkt.

Ein Sorgenkind weniger

Immerhin muss sich Siemens keine Sorgen mehr um seine Ex-Tochter Infineon machen, an der der Konzern schon länger keine Anteile mehr hält. Die negativen Schlagzeilen für den deutschen Halbleiterproduzenten halten an und bescheren ihm im Juli Platz vier im Ranking: Dominierendes Thema bei Infineon war die Abspaltung und der Börsengang der Speichersparte Quimonda, Anfang August. Jedoch belasteten die Ausgliederungs- und Restrukturierungskosten das Quartalsergebnis; statt des angepeilten und von Analysten erwarteten Gewinns gab es einen Verlust in Höhe von 23 Millionen Euro. Zudem zeichnen sich Probleme in der Logikchipsparte und dem Mobilfunkbereich ab. Und auch die diversen Prozesse gegen das ehemalige Management sorgen für eine konstant negative Konnotation des Firmennamens – da kann auch die Eröffnung des neuen Firmencampus im Münchner Süden, Mitte Juli, keine stabile Schönwetterlage einläuten.