Control Data 38 500 Mass Storage System (MMS):Konkurrenz für lBM 3850

06.06.1975

ANAHEIM/KALIFORNIEN - Schon die Namensgebung läßt erkennen, daß die Control Data Corp. mit dem neuen Massenspeichersystem 38500, das auf der National Computer Conference (NCC) in Anaheim/Kalifornien Ende Mai vorgestellt wurde, Benutzern von IBM/370-Anlagen ab Modell 145 eine Alternative zum IBM 3850-Speichersystem bieten will.

Der Speichermechanismus der CDC-Neukonstruktion ähnelt in der Tat dem der vor Halbjahresfrist angekündigten IBM 3850, bei der die Speichermedien, kleine zylindrische Magnetbandkassetten, in bienenwabenähnlichen Zellen untergebracht sind.

Dennoch gibt es erhebliche Unterschiede zwischen beiden Mass Storage Systems (MSS):

- CDC's 38500 wird durch jedes VS für 370-Anlagen unterstützt, während IBM's 3850 nur unter VS1 oder VS2 läuft.

- Beim Control Data Modell werden die Daten satzweise formatiert, im Gegensatz zur Speicherorganisation der 3850, die identisch mit der einer 3330-Magnetplatte ist.

- Die Kassette von CDC nimmt 8 Millionen Bytes auf, dagegen beträgt die Kapazität der IBM-Patrone 50 Millionen Bytes.

- Der Massenspeicher von IBM kann nur mit 3330-Plattenstapeln arbeiten, für CDC's 38500 gilt diese Einschränkung nicht.

- Bei der 38500 gibt es sowohl die Direktadressierung für sequentielle Bandverarbeitung als auch das Plattenadressierungsschema. Für IBM's 3850 ist die Speicherorganisation der 3330-Platten verbindlich.

Die Bibliothekseinheit des Systems CDC 38500 nimmt bis zu 2000 Datenpatronen auf, insgesamt 16 Milliarden Bytes. Die neue Zugriffsmethode VDAM (Virtual Data Set Acces Method) erlaubt den direkten Zugriff auf Datensätze, die sich auf der Kassettenpatrone befinden.

In den USA kostet eine Basiskonfiguration mit 16 Milliarden Bytes und 2 Lese-/Schreibstationen 326 325 Dollar. de