Clustern jetzt auch bei Big Blues Parallelrechnern IBM praesentiert SP2-Systeme und einen Hochleistungs-Server

24.02.1995

MUENCHEN (CW) - Die IBM hat die Produktpalette ihrer Unix-Server am oberen Ende ausgebaut: Die massiv-parallele "SP2"-Linie erweiterte Big Blue um vier Modelle. Die neue "3CT"-Hoechstleistungs- Workstation sowie der neue Top-end-Server "39H" arbeiten mit dem Power-2-Prozessor mit 67 Megahertz Taktrate.

Alle vier SP2-Server - die Modelle "204", "304", "404" und "3A4" - rechnen mit den sogenannten Thin-Node-2-CPUs unter dem AIX-Unix- Derivat. Bei diesen handelt es sich um die Power-2-CPUs, die auch in den "590H"-Systemen rechnen. Daneben bietet IBM fuer die SP2- Systeme auch eine "Thick-Node"-Variante mit dem Power-2-Multi- Chip-Chipsatz aus den "590"-Systemen an. Die Thin-Node- unterscheidet sich von der Thick-Node-Variante ueberdies durch den mit 18 Byte weniger breiten Datenpfad zu den Fliesskomma- Prozessoren (Thick-Node: 32 Byte) sowie weniger Hauptspeicher und einer geringeren Anzahl von Adaptern fuer Festplatten.

Big Blue setzt anders als bei den bisherigen SP2-Systemen einen 2 MB grossen sekundaeren Daten-Cache-Speicher ein. Die vier SP2-Server unterstuetzen unterschiedliche Netzwerk-Topologien wie etwa FDDI, Token Ring und Ethernet sowie die IBM-eigene ATM- Uebertragungstechnik "Turboways" mit einer Durchsatzleistung von 100 Mbit/s. Anwender, die zudem eine Ankopplung an Mainframes benoetigen, koennen auf Block-Multiplexer-Kanal- oder Enterprise- Systems-Connection-(Escon-)Adapter zurueckgreifen.

Jeder Prozessorknoten eines SP2-Systems unterstuetzt zwei bis vier dieser Adapter. Beispielsweise besitzt Modell 204 zwei Knoten. Mit diesen koennen maximal acht FDDI- oder Token-Ring-Adapter, sechs Ethernet-, zwei Turboways-, zwei Escon- oder vier Block- Multiplexer-Kanal-Anbindungen realisiert werden. Maximal laesst sich Modell 204 auf sieben, Modell 304 auf 80 und Modell 404 auf 128 Knoten erweitern.

Zur Hardware lieferte IBM die Cluster-Software "High Availability Cluster Multiprocessing/6000" (HACMP/6000) sowie "Netview for AIX". Damit lassen sich bis zu acht SP2-Knoten zu einem Cluster zusammenschliessen. Die Preise fuer die SP2-Modelle beginnen bei 138 000 Dollar.

Schnellste blaue Workstation auf dem Tisch

Das momentan schnellste Tischsystem aus der Reihe der blauen Hochleistungs-Workstations mit Power-2-CPUs ist die ebenfalls jetzt vorgestellte "3CT". Als staerkere Alternative ergaenzt sie die Modelle "37T", "3AT" und "3BT". Sie besitzt einen 128 Bit breiten Speicher-Bus, 128 KB Cache sowie bis zu 2 MB sekundaeren Cache. Gegenueber dem im Mai 1994 vorgestellten 3BT-Modell soll die neue Workstation eine rund 30 Prozent hoehere Rechenleistung aufweisen.

Auch bei den Serven erweiterte IBM die Leistungsskala am oberen Ende. Im 39H-Rechner arbeitet der gleiche Prozessor wie in der 3CT-Workstation. Gegenueber dem bisherigen leistungsfaehigsten "3BT"-Server soll der Neue im Bunde rund 25 Prozent mehr Rechenpower aufweisen.