Hardwareauswahl: Der Preis spielt eine untergeordnete Rolle

Clients für jeden Arbeitsplatz

15.10.2003
Von von Jan

Anwenderbedürfnisse einkalkulieren

Neben Fragen der rein technischen Notwendigkeit sollte bei jeder Entscheidung für oder gegen ein Client- Konzept auch die persönliche Produktivität in die Überlegungen mit einbezogen werden. Das geht über den reinen Desktop-Client hinaus. So sind zum Beispiel Ingenieure meist technisch interessiert und machen regen Gebrauch von neuen Technologien. Werden ihnen die aktuellsten Geräte wie etwa PDAs (Personal Digital Assistants) nicht zur Verfügung gestellt, beschaffen sie sich oft aus reiner Neugier selbst welche und nutzen diese beruflich. Das spart zwar dem Unternehmen den Kaufpreis, sorgt aber an anderer Stelle für Kosten: Es entsteht ein Wildwuchs an Geräten und Technologien, der von der IT-Abteilung nur schwer in den Griff zu bekommen ist. Daher bietet es sich an, so genannte Key-User im Unternehmen zu

identifizieren und diese gezielt mit solchen neuen Client-Technologien auszustatten, die möglicherweise kurzfristig keinen Return on Investment bringen. Dafür gewinnt ein Unternehmen hierdurch Erfahrungen mit potenziellen künftigen Hilfsmitteln. Diese können sich dann zu einem späteren Zeitpunkt wieder bezahlt machen.

Ein Punkt, dem bei der Client-Suche meist nur geringe Bedeutung beigemessen wird, sind die Kosten über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Hier ist in der Regel der Anschaffungspreis in Relation zur Nutzungsdauer die maßgebliche Größe. Das würde bedeuten: Je länger eine Maschine genutzt wird, desto besser. PCs, Notebooks und Konsorten bilden da allerdings eine Ausnahme. Gerade die TCO werden bei PCs, Notebooks und anderen so genannten Commodity-Produkten oft unterschätzt. Denn mit dem Kauf eines Clients ist es lange nicht getan. Neben der Hardware fallen zahlreiche weitere direkte und indirekte Kosten an. Dazu gehören zum Beispiel die notwendige Software, Anwenderschulungen, Systemadministration oder Support und Entstörung. Entsprechend errechnet die Gartner Group, Erfinder des TCOModells, für einen normalen PC Total Cost of Ownership von mehr als 5000 Dollar pro Jahr.

Darin sind zirka 1400 Dollar für Hard- und Software enthalten, über 600 Dollar für den Betrieb des Rechners und rund 420 Dollar für die Administration. Einen immensen Kostenblock stellt der Endanwender dar: Gut 2700 Dollar veranschlagt Gartner für Selbsthilfe und dergleichen.

Längere Nutzung spart fast nichts